Bedrohung: Handy-Viren im Kommen?

Sasan Abdi
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Was vielerorts für unmöglich gehalten wurde, war in der Mitte des vergangenen Jahres plötzlich Realität: Ein erster Handy-Wurm - auf den Namen Cabir getauft, tauchte auf. Cabir war als solcher mehr als harmlos - eigentlich nur der Beweis dafür, dass es möglich ist, Handys zu infizieren.

Schon damals warnten größere Sicherheitsfirmen wie beispielsweise McAfee davor, dass Cabir nur ein erster Schritt in eine bedrohliche Zukunft ist. Zwar gab es zu dieser Zeit nur weniger ernsthafte Versuche, im Bereich der Mobiltelefone eine ähnliche Negativ-Stimmung durch Viren zu verbreiten wie es im PC-Bereich ja schon seit jeher Gang und Gebe ist. Laut den Sicherheitsexperten von F-Secure dürfte diese düstere Vorahnung nun aber so langsam zur faßbaren Realität werden.

Die Erkenntnis der Experten von F-Secure fußt auf zahlreichen neu entdeckten Varianten von Cabir, die genau wie der Ursprungswurm Bluetooth-Handys mit Nokias Series-60-Plattform befallen. Dabei ähneln die neuen Varianten prinzipiell ihrem Vater - einzig eine kleine Anzahl von Korrekturen scheint getätigt worden zu sein. Dennoch scheint die neue Generation durchaus potent. Cabir H. beispielsweise gibt es in zahlreichen Unterversionen. Er ist in der Lage, sich neue Bluetooth-Partner zu suchen, wenn einer außer Reichweite gerät.

Der Schaden durch die neue Generation dürfte indes eher gering ausfallen. Nicht zuletzt ist dies der schnellen Entdeckung zu verdanken. Dennoch: Der bisher nicht auffindbare Cabir-Source-Code scheint über das Internet Verbreitung zu finden. Nur so ist zu erklären, wie innerhalb kurzer Zeit plötzlich so viele Unterarten auftauchen - und gerade dieser Umstand mahnt zur Vorsicht. Bei F-Secure hat man derweil den Mobile Anti-Virus aktualisiert, sodass alle bekannten Varianten erkannt und entfernt werden können. Schutz vor Infektion erreicht man durch das aktivieren des „Non-discoverable-Modus“. Alle bekannten Cabir-Varianten richten bisher minimalen Schaden an: Durch die ständige Aktivität verringert sich die Akkulaufzeit - normale Bluetooth-Verbindungen werden blockiert.