Jailbreak: Hacker knacken iOS 9 auf iPhone 4s bis 6s (Plus) und iPad

Tobias Reuter
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Jailbreak: Hacker knacken iOS 9 auf iPhone 4s bis 6s (Plus) und iPad

Pangu hat den ersten Jailbreak für iOS 9 veröffentlicht. Unterstützt werden iOS 9.0, iOS 9.0.1 und die aktuellste Version iOS 9.0.2. Version iOS 9.1, die derzeit in 5. Beta getestet wird, ist kann hingegen noch nicht ausgehebelt werden. Die Installation birgt aber wie immer Risiken.

Die chinesischen Hacker hinter Pangu haben sich schon in der Vergangenheit mit Jailbreaks für iOS 7 und iOS 8 einen Namen in der Szene gemacht. Der neueste Jailbreak unterstützt alle iPhone und iPad, auf denen iOS 9 installiert werden kann. Dazu gehören die neuesten iPhones 6s und 6s Plus, zudem die Modelle iPhone 6, 6 Plus, 5s, 5c, 5 und 4s. An iPads unterstützt der Jailbreak iPad Air 2, Air, mini 4, mini 3, mini 2, mini, iPad 4, iPad 3 und iPad 2. Auch iPod touch 5 und 6 sind mit im Boot. Bisher gibt es nur einen Installer für Windows-Rechner; wann und ob eine Version für OS X erscheint, ist nicht bekannt.

Pangu bietet Version 1.0.0 des Jailbreaks auf der eigenen Webseite an, der Download misst 73 MB. Zur Durchführung des Jailbreaks rät Pangu, zunächst ein vollständiges Backup des jeweiligen iOS-Geräts zu erstellen – am besten nicht über iCloud, sondern lokal via iTunes. Zudem soll das Gerät in den Flugzeug-Modus versetzt und sowohl Passcode als auch „Mein iPhone suchen“ in den Einstellungen deaktiviert werden.

Ganz reibungslos gelingt die Installation aber auch dann nicht auf allen Geräten, Probleme sollen insbesondere die Nutzer haben, die iOS 9 per OTA-Update installiert haben. Pangu empfiehlt, bei Installationsschwierigkeiten das iPhone oder das iPad über iTunes neu aufzusetzen. Der Warnhinweis „Disk is almost full“ kann nach dem Jailbreak erscheinen, soll aber nur dem Installationsprozess geschuldet sein und keine negativen Auswirkungen haben. Spätestens nach der Installation des Cydia-Stores sollte der Hinweis verschwinden.

Jailbreaks bieten gegenüber dem geschlossenen iOS die Option, Apps auch aus anderen Quellen als dem offiziellen App Store beziehen zu können. Die bekannteste ist Cydia. Auf Wunsch stehen nach dem Jailbreak auch mehr Funktionen und Individualisierungsmöglichkeiten zur Verfügung, als sie Apple aktuell bereitstellt. Der Jailbreak ist allerdings auch mit Risiken verbunden.

Vor der Installation eines Jailbreaks sollten sich Nutzer darüber im Klaren sein, dass es sich um keine von Apple unterstützte Software handelt und wichtige Systemdateien überschrieben werden. Das kann nicht nur zu Stabilitätsproblemen führen, sondern auch Sicherheitslecks für Schadsoftware mit sich bringen. Mit Malware verseuchte Apps finden sich darüber hinaus in der Regel nicht im App Store, wohl aber in den alternativen Quellen. Zudem verweigert Apple im Reparatur- oder Servicefall die Annahme von Endgeräten mit Jailbreak.