Zehntausende Filesharer in den USA angeklagt

Jirko Alex
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In den USA wurden angeblich 20.000 Bittorrent-Nutzer für das illegale Herunterladen von Filmen angeklagt. Dies berichtet der Hollywood Reporter, der darüber hinaus auch von weiteren 30.000 Klagen spricht, die sich noch in der Vorbereitung befinden sollen.

Von der Massenklage seien vor allem Filmdownloader betroffen. Diese werden jedoch nicht wegen des Downloads von Blockbustern belangt, sondern vor allem für den illegalen Bezug von Filmen kleinerer Produktionen. Insbesondere die Titel „Far Cry“, „Steam Experiment“, „Uncross the Stars“ und „Call of the Wild 3D“ seien im Zuge der Vorgänge überwacht worden, heißt es. Im Falle des Uwe-Boll-Films „Far Cry“ präsentiert der Hollywood Reporter sogar eine Anklageschrift, die augenscheinlich von der Boll Kino Beteiligungsgesellschaft stammt.

Die Filmstudios klagten jedoch nicht selbst gegen die zahlreichen Internetnutzer. Stattdessen werden sie von der US Copyright Group vertreten, die die Klagen anstrengte. Bei dem Unternehmen handelt es sich nach eigenen Angaben um den Zusammenschluss von Anwälten, die die Durchsetzung von Urheberrechten verfolgen wollen. Dabei sei es insbesondere zielführend, die Urheberrechtsverletzungen mit unverhältnismäßig hohen Geldstrafen zu belegen. Dann nämlich würde ein so getroffener Filesharer nie wieder urheberrechtlich geschütztes Material herunterladen, so die Überzeugung der US Copyright Group.

Das System ist dabei den massenhaften deutschen Unterlassungserklärungen entlehnt und soll auch in den USA nicht ohne deutsche Beteiligung ablaufen. So wird die US Copyright Group vom britischen Unternehmen GuardaLey unterstützt, das auch einen Sitz in Karlsruhe unterhält und daher vom Hollywood Reporter als deutsches Unternehmen bezeichnet wird. GuardaLey soll eine Technologie entwickelt haben, um P2P-Aktivitäten in Echtzeit beobachten zu können und unterstütze so die Arbeiten der US Copyright Group. Diese arbeitet für ihre Klienten kostenlos und deckt ihre Ausgaben durch die von den Filesharern gezahlten Beträge. Es ist damit nicht verwunderlich, dass es dem Unternehmen darum geht, mit den Bittorrent-Nutzern einen neuen Einkommensstrom zu erzeugen, wie es der an den Vorgängen beteiligte Anwalt Jeffrey Weaver der kooperierenden amerikanischen Kanzlei Dunlap, Grubb & Weaver ausdrückte.