40-Gbit-Netzwerk verbindet Amsterdam und Genf

Parwez Farsan
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Der Hersteller von Ethernet-Netzwerkinfrastruktur Networks hat erstmals standardbasiertes 40-Gigabit-Ethernet-Switching über Langstrecke demonstriert. Die Übertragung fand diese Woche während des jährlichen Global Lambda Grid Workshops zwischen dem akademischen Rechenzentrum SARA in Amsterdam und dem CERN in Genf statt.

Die weltweit erste Langstreckenverbindung über 40-Gigabit-Ethernet übertrug eine Videodarstellung des Urknalls von Amsterdam auf 15 hochauflösende LCD-Bildschirme in Genf. Der Film wurde im Rahmen des CosmoGrid-Astrophysics-Projekts von Computern generiert. Die Forscher sehen in der entfernten Visualisierung großer Mengen verteilter Daten eine der Schlüsselherausforderungen bei Petaflop-Systemen und freuen sich daher über den erfolgreichen Test.

Für die Hochgeschwindigkeitsverbindung kamen die als erste am Markt verfügbaren 40-Gigabit-Ethernet-Module VIM3-40G4X von Extreme Networks in einem Summit-X650-Switch zum Einsatz. Die Verbindung zu CERN erfolgte über eine Wellenlänge mit 40 Gbit/s Bandbreite auf der Dark-Fiber-Verbindung zwischen NetherLight in Amsterdam und CERNLight in Genf. Im CERN übertrug ein zweiter Summit-X650-Switch die Daten an acht Server, die sie wiederum auf eine Videowand mit 15 hochauflösenden LCDs schickten. Jeder Server generierte dabei zwei Streams mit je 2 Gbit/s für die Ansteuerung von zwei Bildschirmen, was einer kombinierten Auflösung von 12.800 × 4.800 Pixeln bei einer Bildfrequenz von 22 Bildern pro Sekunde entspricht.

Die kosmologischen Daten wurden zuvor in den Niederlanden mit Hilfe von fünf weltweit verteilten Supercomputern einschließlich des holländischen Supercomputer Huygens von SARA Computing and Networking Services erstellt. Ein Render-Cluster aus 16 Servern generierte im Anschluss daraus eine visuelle Darstellung. Diese ist aktuell auf 32 Solid State Drives gespeichert, die an einen einzelnen Streaming-Server bei SARA in Amsterdam angeschlossen sind.