Micron 7450 SSD: PCIe-4.0-SSDs erhalten neuen Speicher für mehr Leistung

Michael Günsch
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Micron 7450 SSD: PCIe-4.0-SSDs erhalten neuen Speicher für mehr Leistung
Bild: Micron

Micron rüstet die Enterprise-SSDs mit PCIe 4.0 auf den neuen 176-Layer-TLC-NAND um. Der Speicherwechsel bedeutet, dass die neue 7450-Serie durchweg höhere Transferraten und IOPS als die 7400-Serie bietet, auch wenn die Latenz beim Lesen teils etwas steigt. Die maximale Speicherkapazität wird auf 15,36 TB verdoppelt.

Speicherupgrade für 7 Formate

Erst im vergangenen Oktober hatte Micron die mit gleich 7 Formaten sehr breit gefächerte 7400-Serie für Server vorgestellt. Diese basiert noch auf dem in die Jahre gekommenen 96-Layer-NAND. Allein aus Kostengründen ist ein schneller Umstieg auf die neue 176-Layer-Generation mit größerer Flächendichte sinnvoll, deren Die laut Micron stolze 30 Prozent kleiner ausfällt. Damit passen mehr Chips auf einen Wafer.

Infografik zu Microns 176-Layer-NAND
Infografik zu Microns 176-Layer-NAND (Bild: Micron)

Genau das ist jetzt mit der 7450-Serie geschehen, die zudem von der höheren Geschwindigkeit des neuen Flash-Speichers profitiert. Micron bewirbt seinen 176-Layer-TLC-NAND mit einer um 35 Prozent verbesserten Latenz beim Lesen und Schreiben sowie der auf 1.600 MT/s beschleunigten NAND-Schnittstelle (ONFi). Dass sich die Latenzen allerdings beim Endprodukt SSD nicht immer verbessern, zeigt der Vergleich der Eckdaten weiter unten.

Micron 7450 SSDs
Micron 7450 SSDs (Bild: Micron)

Auch die 7450-Serie nutzt PCIe 4.0 x4 und alle wesentlichen Komponenten (Controller, NAND, DRAM) stammen von Micron. Wie gewohnt unterteilt Micron die Serie in „Pro“-Modelle mit größeren Speicherkapazitäten sowie „Max“-Modelle mit weniger nutzbarem Speicherplatz zugunsten eines größeren Reservespeichers für mehr Leistung und Haltbarkeit. Waren 7,68 TB bei der Micron 7400 Pro das Maximum, bietet die 7450 Pro in der U.3-Variante mit 2,5 Zoll bis zu 15,36 TB. Im gleichen Formfaktor bietet die 7450 Max nur bis zu 12,8 TB, aber eine wesentlich höhere Haltbarkeitsgarantie.

Im neuen E1.S-Formfaktor wird die maximale Speicherkapazität ebenfalls verdoppelt und beträgt nun 7,68 TB (Pro) und 6,4 TB (Max). Unverändert bleibt das Speichervolumen in den M.2-Varianten mit maximal 3,84 TB (Pro) und 3,2 TB (Max).

Mehr Durchsatz und IOPS

Die Leistung variiert stark je nach Formfaktor und Speichermenge, liegt aber durchweg höher als bei den Vorgängern. Die schnellsten Modelle erreichen jetzt 6.800/5.600 MB/s beim sequenziellen Lesen/Schreiben, während die 7400 in der Spitze 6.600/5400 MB/s bieten. Viel deutlicher ist die Leistungssteigerung bei den kleineren Varianten: Die 960-GB-Versionen (U.3/E1.S) sollen jetzt mit bis zu 6.800/1.400 MB/s sowie 530.000/85.000 IOPS arbeiten, bei den Vorgängern waren es 6.500/1.000 MB/s und 240.000/60.000 IOPS.

Micron 7450 SSDs mit 176-Layer-TLC
Micron 7450 SSDs mit 176-Layer-TLC (Bild: Micron)
Micron 7400 SSDs mit 96-Layer-TLC
Micron 7400 SSDs mit 96-Layer-TLC (Bild: Micron)

Allerdings gibt Micron für die 7450 im U.3- und E1.S-Format eine etwas höhere Latenz beim Lesen von 80 µs statt 75 µs an; für das Schreiben bleibt der Wert bei 15 µs. Bei den M.2-Versionen fallen die Latenzen wiederum geringer als beim Vorgänger aus.

Verfügbarkeit

Nach Angaben von Micron sollen Geschäftskunden die 7450-SSDs im April kaufen können. Derzeit laufe noch die Qualifizierung durch Partner aus den Bereichen Data Center, Hyperscale und OEM. In der Pressemitteilung werden Vertreter von AMD, Intel und Meta zitiert, die die Vorzüge der neuen 7450-Serie begrüßen.

Weitere Informationen und ein Datenblatt liefern die Produktseiten bei Micron.

Folgt der neue QLC-NAND?

Erst kürzlich hat Micron auch eine QLC-Variante des 176-Layer-NANDs vorgestellt und in der Client-SSD-Serie Micron 2400 eingeführt. Es ist zu erwarten, dass der Speicher in absehbarer Zeit auch in das Enterprise-Portfolio von Micron Einzug hält. Entsprechende Nachfolger der ION 5210 wären denkbar.

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