Overclocking: iGPU der AMD Ryzen 7000 mit 3,1 GHz (+40 Prozent) getestet

Michael Günsch
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Overclocking: iGPU der AMD Ryzen 7000 mit 3,1 GHz (+40 Prozent) getestet

Das Overclocking-Potenzial der aktuellen Radeon-RX-Grafikkarten ist gering. Ganz anders ist es bei der integrierten Radeon-GPU der Ryzen-7000-Prozessoren. Das demonstriert ein Overclocker mit einem Ryzen 9 7900, dessen GPU er auf 3,1 GHz brachte, was satte 40 Prozent mehr Takt und entsprechend große Leistungssprünge bedeutet.

Benchmarks mit 3,1 GHz GPU-Takt

In einem ausführlichen Overclocking-Guide beschreibt SkatterBencher den Weg bis zu seinem beachtlichen Resultat von 3,1 GHz statt der normal anliegenden 2,2 GHz für die 2 CU starke RDNA-2-GPU des Ryzen 9 7900. Ohne Spannungsanhebung ging dies allerdings nicht, von knapp 1 Volt auf rund 1,4 Volt wurde sie anbehoben. Dabei wurde die automatische Optimierung per GFX Curve Optimizer mit einem Offest von +30 genutzt.

Mit 40 % mehr Takt gibt es manchmal auch 40 % mehr Leistung
Mit 40 % mehr Takt gibt es manchmal auch 40 % mehr Leistung (Bild: Skatter Bencher)

Passend zur Taktsteigerung von rund 40 Prozent wurde in den ausgewählten Benchmarks eine Leistungssteigerung von bis zu 42 Prozent (Shadow of the Tomb Raider) erreicht. Das Spiel war aber eine Ausnahme, denn andere Spiele und die meisten Benchmarks lagen im Bereich von 30 Prozent bis 35 Prozent Leistungsplus. Der Nero GPU Benchmark lief hingegen nur 13 Prozent schneller und Handbrake sowie EZBench blieben im niedrigen einstelligen Bereich.

Zuvor waren mit manueller Übertaktung immerhin 2,975 GHz bei 1,25 Volt erreicht worden, was bis zu 35 Prozent mehr Leistung brachte.

Die iGPU bleibt dennoch langsam

Mit nur zwei Compute Units (CU) ist die iGPU der Ryzen 7000 eine sehr kleine und schwachbrüstige Grafiklösung. Daran ändert auch das Übertakten nur wenig. Zumindest könnte dann Intels UHD 770 Grafik der Core i9-12000 geschlagen werden, mehr aber auch nicht. Für die meisten Spiele bleibt die Leistung selbst bei geringer Auflösung und niedrigen Details zu schwach.

Diagramme
(i)GPU-Spiele-Leistung – Leistungsrating
    • Asus ROG Strix G15 (2021)
      Ryzen 9 5900HX, RX 6800M, Turbo
      100
    • Medion Erazer Major X10
      Core i7-12700H, Arc A730M, Turbo
      74
    • Asus ROG Zephyrus G14 (2022)
      Ryzen 9 6900HS, RX 6800S, Turbo
      71
    • Asus ROG Zephyrus G14 (2022), iGPU
      Ryzen 9 6900HS, 680M, Turbo
      20
    • Medion Erazer Major X10, iGPU
      Core i7-12700H, Iris Xe, Turbo
      17
    • Lenovo Yoga Slim 9i (2022)
      Core i7-1280P, Iris Xe, Leistung
      17
    • Asus Zenbook 13S (2022)
      Ryzen 7 6800U, 680M, Leistung
      16
    • Lenovo ThinkPad Z13 G1
      Ryzen 5 6650U Pro, 660M, Leistung
      13
    • Lenovo Yoga Slim 7
      Ryzen 7 4800U, Vega8, DDR4...
      10
    • Asus ROG Strix G15 (2021), iGPU
      Ryzen 9 5900HX, Vega8, Turbo
      10
    • Intel Core i9-12900K
      241 W, UHD 770, DDR5-4800CL38
      8
    • AMD Ryzen 7 7700X, 5200CL32
      142 Watt, iGPU, DDR5-5200
      6
    • AMD Ryzen 7 7950X, 5200CL32
      230 Watt, iGPU, DDR5-5200
      6
Einheit: Prozent, Geometrisches Mittel

Da spielen die integrierten Radeon von AMDs Notebook-Prozessoren wie die Radeon 680M (Test) mit 12 RDNA-2-CUs in einer ganz anderen Liga. Und mit den neuen Ryzen 7000 für Notebooks wird es in Kürze noch mehr Leistung geben – zumindest in der Ryzen-7040-Serie, wo es bis zu 12 CUs auf Basis von RDNA 3 gibt.

Die Leistungsaufnahme stieg erheblich

Ohne Übertaktung (2,2 GHz, 0,997 Volt) erreichte die Leistungsaufnahme (GPU+SOC Power) laut dem Tool HWiNFO 64 im Furmark GPU Stress Test durchschnittlich 38,5 Watt. Mit Übertaktung auf 3,1 GHz bei 1,395 Volt per GFX Curve Optimizer waren es bereits 60,7 Watt. Die Taktsteigerung um 40 Prozent ging also mit einer um 58 Prozent gestiegenen Leistungsaufnahme einher.

Temperaturen und Leistungsaufnahme steigen stark an
Temperaturen und Leistungsaufnahme steigen stark an (Bild: Skatter Bencher)