Art Lebedev streicht Optimus-103 für 2006

Christoph Becker
27 Kommentare

In den vergangenen Wochen wurde es – medial gesehen – recht laut um die russische Designschmiede Art Lebedev. Grund dafür waren immer weitere Details zur seit langen in der Entwicklung befindlichen „Optimus-103“-Tastatur, deren Funktionsumfang aber immer weiter eingeschränkt wurde. Nun streicht man vorerst die Vorstellung der Tastatur.

So gab man am vergangenen Freitag bekannt, dass man alle verfügbaren Ressourcen ab sofort für die Entwicklung einer Optimus mit Farbdisplays einsetzen werde. Um diesen Plan zu realisieren, rückt man auch von den ursprünglichen Plänen ab, im nächsten Jahr eine Variante der Optimus-103 aus Kostengründen mit S/W-Tasten auf den Markt zu bringen.

Optimus-Tastatur von Art Lebedev
Optimus-Tastatur von Art Lebedev

Artemy Lebedev, der Chef des Designstudios, sagte ferner dazu, dass man am 12. Dezember demnach auch keine Vorbestellungen annehmen werde und sich – wie bereits beschrieben – auf die Entwicklung einer Tastatur mit OLED-Displays konzentrieren werde. In dieser Technologie sieht man derzeit den besten und wohl auch einfachsten Weg, ein solches Eingabegerät zu verwirklichen.

Mit dieser Ankündigung reagiert man offenbar auf die zunehmende Kritik, die den Designer in den letzten Wochen zugetragen wurde. Denn wollte man ursprünglich einmal eine Optimus-Tastatur mit 113 Tasten und OLED-Displays auf den Markt bringen, rückte man schon bald aus Kostengründen von diesem Konzept an und strich kurzerhand zehn Tasten. Wenig später wurde dann ebenfalls bekannt gegeben, dass man nun doch keine farbigen OLED-Displays einsetzen und stattdessen auf kostengünstige S/W-Displays zurückgreifen werde. Zudem wollte man nicht jede Taste mit einem Display ausstatten.

Ferner will man offenbar nochmals das Design der Tastatur überarbeiten. So wurde von vielen Seiten an Art Lebedev herangetragen, dass das spezifische Design der Tasten selbst sehr unergonomisch sei und es so Schwierigkeiten beim Tippen geben könnte. Dieses Problem rühre daher, dass bei normalen Tastaturen die Tasten nach oben hin etwas verjüngt werden, so dass beim Tippen nicht die umherliegenden Tasten getroffen werden. Die Optimus hatte solche trapezförmigen Tasten nicht.

Es bleibt also zu hoffen, dass die Designer ihre Vision einer mit OLED-Displays ausgestatteten Tastatur doch noch irgendwann in die Realität umsetzen können. Dabei ist es durchaus zu begrüßen, dass man nun keine Kompromisse macht und sich an sein Versprechen hält, dafür jedoch die Entwicklungsphase noch verlängert – denn derzeit kann man durchaus damit rechnen, dass solche Displays günstiger werden und eine damit ausgestattete Tastatur daher immer realistischer wird.