Beta von Windows 7 wird frei verfügbar sein
Im Rahmen des in Berlin abgehaltenen Technical Summit 2008 hat Microsoft verkündet, die Beta-Version von Windows 7 der Allgemeinheit frei zur Verfügung zu stellen. Die Beta soll dabei bereits den vollen Funktionsumfang bieten.
Wie bereits bekannt, soll die Beta-Version Anfang 2009 erscheinen, allerdings wird Microsoft im Vorfeld auf einen geschlossenen Test verzichten, erklärte Daniel Melanchthon, Technical Evangelist für den Windows-Bereich bei den Redmondern, gegenüber den Kollegen von Golem. Im Vergleich zu der im Oktober gezeigten Vorabversion sollen auch alle Funktionen enthalten sein. Auf die Beta folgen einige Release Candidates, bis Anfang 2010 die fertige Version von Windows 7 erhältlich sein soll. Eine Upgrade-Version ist derzeit aber nur für Windows Vista vorgesehen, wechselwillige Nutzer von Windows XP müssen wahrscheinlich auf die Vollversion setzen.
Mit Windows 7 verfolgen die Entwickler zudem die Absicht, sparsamer mit Energie und Ressourcen umzugehen. Um den Stromverbrauch bei Notebooks zu senken, soll etwa die Funktion für den Suchindex nicht mehr eingeschaltet werden, wenn der Prozessor im Idle-Modus ist, sondern ausschließlich, wenn dieser zwar beschäftigt, aber nicht ausgelastet wird. Ist die Prozessorlast zu hoch, schalten sich derartige Hintergrunddienste bereits jetzt nicht mehr ein. So verspricht Melanchthon gerade im Idle-Modus weniger Belastung für den Prozessor und eine damit einhergehende verlängerte Akkulaufzeit.
Des Weiteren soll die Startprozedur verkürzt werden, indem das Betriebssystem Treiber, Dienste und Software nicht mehr der Reihe nach, sondern parallel zum Start lädt. Ohnehin sollen mehr Dienste erst zu einem späteren Zeitpunkt geladen werden. Allgemein haben die Entwickler das Ziel, den Umgang mit Ressourcen zu optimieren, damit das System direkt nach dem Hochfahren nicht zu erst mit dem Initiieren von Diensten und Programmen ausgelastet ist. Wie bereits vor einigen Wochen berichtet wurde, plant Microsoft zudem, Windows 7 von Haus aus mit einem geringeren Applikationsumfang auszuliefern. Die jeweiligen Programme können dafür bei Bedarf kostenlos über den Windows-Live-Dienst herunter geladen werden. Außerdem hat Microsoft bereits einen besseren Treiber-Support versprochen und Änderungen bei der Bedienoberfläche angekündigt.
Ebenfalls wird die viel kritisierte Benutzerkontensteuerung überarbeitet und soll nun in vier Stufen regelbar sein. In der ersten werden alle Rückfragen automatisch bestätigt, die Dialog-Box wird der Nutzer nicht zu Gesicht bekommen. Jedoch soll diese Lösung laut Melanchthon immer noch sicherer sein, als das System ohne Benutzerkontensteuerung mit Administratorrechten zu bedienen. In Stufe 2 werden Warndialoge nur angezeigt, wenn Programme selbstständig Änderungen vornehmen wollen – Aktionen des Anwenders rufen nicht den Warnhinweis hervor. Stufe 3 und 4 erwarten beide wie gehabt eine Bestätigung oder Ablehnung durch den Anwender, jedoch lehnt bei der dritten Stufe das System die Anfrage nach einer gewissen Zeitspanne von alleine ab, während bei Stufe 4 die Reaktion des Anwenders erforderlich ist.