Ist der RV740 ein abgespeckter RV770 (LE)?
In den letzten Tagen überschlagen sich die Meldungen und Gerüchte zum neuen Mainstream-Grafikchip von ATi. Seit gestern sind mitunter sehr unwahrscheinliche Informationen hinzu gekommen, während andere Meldungen das bisher Gesagte bestätigen.
Die erste Meldung kommt von Fudzilla. Hier wird behauptet, dass der RV740 ein Speicherinterface von 256 Bit besitzen würde. Dies würde aber ganz und gar nicht in das bisherige Bild passen. Auch spricht Fudzilla von einem 55-nm-Chip, obwohl mittlerweile als sicher gilt, dass der RV740 in 40-nm bei TSMC gefertigt wird.
Ein stimmigeres Bild geben da die Kollegen von VR-Zone ab. Dass der RV740 der Nachfolger des gescholtenen RV730 wird, ist eigentlich klar. Durch seine gute und aufgewertete Ausstattung kann er auch als kleiner Ableger des RV770 (LE) gesehen werden. Dabei wurden allerdings wichtigen Punkte wie Speicherinterface und die Anzahl der Stream Prozessoren angegangen. Das Speicherinterface hat erwartungsgemäß 128 Bit, die Anzahl der Stream Prozessoren ist mit 640 jedoch überraschend hoch. Damit liegt die kommende Mainstream-GPU in diesem Bereich auf Höhe der Radeon HD 4830, die aber den Vorteil des 256-Bit-Speicherinterface genießt. Dafür wird dem RV740 aber wohl GDDR5 zur Seite gestellt, was die Performanceverluste durch das Interface egalisieren dürfte. RV740-Karten werden in der Mittelklasse voraussichtlich mit allen Sorten Speicher an den Start gehen können, was GDDR3 und DDR2 einschließt.
Ein Fehler hat sich jedoch in der Tabelle eingeschlichen. Bei einem 128-Bit-Speicherinterface muss die Karte acht und nicht 16 ROPs besitzen. Wenn sich die übrigen Zahlen als wahr herausstellen, dann dürfte die Performance der neuen Mittelklasse-Grafik auf Basis des RV740 irgendwo zwischen Radeon HD 4830 und HD 4850 liegen. Interessant wird deshalb die Namensgebung seitens des Herstellers werden. „Radeon HD 4770“ oder ähnlich wäre durchaus vorstellbar, ist aber unglücklich, wenn die Grafiklösung schneller als eine HD 4830 ist.