Microsoft gewährt Einblick in Windows-8-Explorer
In den vergangenen Wochen gab Microsoft zahlreiche Details rund um Windows 8 bekannt, darunter die Integration einer verbesserten Kopierroutine sowie eines App Stores. Nun hat man erstmals einen tieferen Einblick in einen der wichtigsten Bestandteile des neuen Betriebssystems gewährt.
Dabei handelt es sich um den Explorer, der in erster Linie der Dateiverwaltung dient. Dieser wird, ähnlich wie die aktuelle Fassung der Office-Suite, über die sogenannte Ribbon-Oberfläche verfügen, die die Bedienung im Vergleich zum in Windows 7 und den vorherigen Windows-Versionen integrierten Explorer deutlich vereinfachen und beschleunigen soll.
Intern ging und geht man davon aus, dass die Veränderungen in Bezug auf die Oberfläche gerade bei sogenannten Power-Usern auf Skepsis stoßen werde. Allerdings habe man im Rahmen verschiedener Untersuchungen festgestellt, dass die meisten der über 200 Funktionen kaum genutzt werden. Die zehn meist genutzten Funktionen stehen für fast 82 Prozent aller Befehle, darunter Einfügen, Kopieren, Löschen und Umbenennen. Gleichzeitig sei aber auch überprüft worden, auf welchem Wege Nutzer die Eingaben im Explorer tätigen.
Das Ergebnis hier: In fast 55 Prozent aller Fälle wurde auf das Kontextmenü zurückgegriffen, immerhin 32 Prozent der Eingaben wurden per entsprechendem Tastenbefehl vorgenommen. Aber nur in zehn von einhundert Fällen wurde die Befehlsleiste genutzt. Überraschend sei dies insofern, als dass es sich dabei um die optisch offensichtlichste Eingabemethode handelt. Aufgefallen sei dabei, dass nur zwei der zehn am häufigsten verwendeten Befehle über die Befehlsleiste verfügbar seien.
Unter anderem deshalb habe man sich zu der radikalen Überarbeitung entschlossen. Ziel dieser sei es gewesen, einerseits für mehr Effizienz im Umgang mit dem Explorer zu sorgen, andererseits aber auch die Menüs übersichtlicher und dennoch umfangreicher zu gestalten. Orientiert habe man sich dabei auch an den Explorer-Versionen in Windows 95, XP, Vista und 7. Herausgekommen ist dabei die nun verwendete Oberfläche, die bei gleichem Platzbedarf deutlich mehr Funktionen bietet. Diese habe man in fünf Gruppen – File, Home, Share, View und Manager – zusammengefasst.
Wann die Nutzer sich vom neuen Explorer selbst überzeugen können, ist noch nicht bekannt. Derzeit wird davon ausgegangen, dass der RTM-Status (Release to Manufacturer, Auslieferung an die Systemhersteller) im April stattfinden wird. Eine Veröffentlichung könnte dann bereits im kommenden Sommer erfolgen.