Kobo Aura im Test: E-Book-Reader mit üppigem Preis
2/5Im Alltag
Erste Griffe
Mit einer sich über die ganze Front erstreckenden Scheibe aus Kunststoff wirkt der Kobo Aura auf den ersten Blick wie eine Mischung aus einem kleinen Tablet und einem kleinen Bilderrahmen, was dem Gerät für einen E-Book-Reader trotz der Fertigung aus Kunststoff ein edles und ungewöhnliches Aussehen verleiht. Der den Reader oberhalb umgebende gräuliche Rand schließt nahtlos an das rückwärtige Gehäuse an. Dieses ist wiederum mit den gleichen geknickten Kanten versehen wie das des großen Bruders Kobo Aura HD.
Die Rückseite ist zwar geriffelt, liegt aber nicht besonders sicher in der Hand. Hier zeigt sich wie bei der HD-Version, dass der Aura liegend nur auf den Knicken ruht und diese sich schnell abnutzen dürften. In der Gesamtheit wirkt der Kobo Aura stabil, gelegentlich ist trotzdem der eine oder andere Knarzer zu vernehmen.
Wie der Aura HD verfügt auch der Aura über keinerlei Tasten, von denen für das Ein-/ und Ausschalten des Gerätes und der Beleuchtung einmal abgesehen. Diese wiederum sitzen fest und bieten gute Druckpunkte.
Die Spaltmaße sind gleichmäßig und lassen lediglich in der Verbindung zwischen Scheibe und Rand eine kleine Lücke erkennen. Diese ist groß genug, dass sich Staub darin absetzen kann, zudem wiesen die Kanten der Displayoberfläche an unserem Testgerät bereits einige Abschürfungen auf. Dies gilt leider für die gesamte Kunststoffscheibe, die sehr empfindlich ist – unser Testgerät wies auch hier bereits deutliche Kratzer auf. Wir empfehlen für den Transport des Aura den Einsatz einer Schutzhülle.
Der Speicherplatz wurde gegenüber dem Vorgängermodell Glo auf vier Gigabyte verdoppelt, sollte dieser einmal nicht ausreichen, kann er ohne große Mühe per SD-Karte erweitert werden. Deren Einschub befindet sich wie auch der Micro-USB-Anschluss auf der Unterseite des Lesegerätes, welche wir als stabil empfanden. Dem Gerät liegt lediglich ein Micro-USB-Kabel und eine Kurzanleitung bei, ein Ladegerät sucht der Käufer vergebens.
Die Einrichtung
An dem in unseren Augen unlogischen Prozedere der ersten Einrichtung hält Kobo nach wie vor fest – dies hatten wir bereits zum Test des Aura HD bemängelt. Auch beim Aura ist es somit zwingend notwendig, das Gerät an einen Computer anzuschließen. Erst dann erhält der Nutzer die Möglichkeit, zwischen einer Einrichtung am Computer oder per WLAN zu wählen. Zwar funktioniert auch in diesem Fall der „Trick“ mit dem Ladegerät, nach dessen Anschluss der Reader zur WLAN-Wahl weitergeht, eine Lösung sollte diese Methode jedoch nicht darstellen.
Wählt der Nutzer die Einrichtung per WLAN, erfolgt diese am Gerät selbst. Bei der Einrichtung per PC muss zunächst die Software Kobo-Desktop für Windows oder OS X heruntergeladen werden – die benötigte Webseite zum Download wird auf dem Reader angezeigt. Grundsätzlich ist, wenn möglich, die Einrichtung per PC vorzuziehen, die Eingabe der erforderlichen Daten gestaltet sich über diesen wesentlich einfacher, auch wenn die virtuelle Tastatur des Aura schnell und genau reagiert.
Zwingend erforderlich ist nach wie vor die Registrierung bei Kobo oder die Anmeldung über ein Facebook-Konto. Alternativ bietet Kobo auch die Anmeldung über Partnerdienste wie Rakuten, FNAC, Livraria Cultura oder Feltrinelli an. Ohne eines dieser Konten lässt sich das Gerät weiterhin nicht in Betrieb nehmen. Der Kunde erfährt auch beim Kobo Aura jedoch erst nach der Inbetriebnahme des Gerätes etwas davon – auf der Verpackung ist diese Information nach wie vor nicht zu finden. Weiterhin ein klarer Minuspunkt.
Auch die Qualität der Desktop-Software hat sich gegenüber unserem Test des Aura HD nicht sonderlich verbessert: Die Software, die wir auf zwei Testsystemen installiert haben, reagiert nach wie vor oftmals träge und schreckt auch vor Abstürzen nicht zurück. Wie der Reader selbst kann sie ebenfalls nicht ohne einen entsprechenden Account verwendet werden.
Nach dem Installationsprozedere sucht der Reader nach verfügbaren Updates, anschließend kann der Kobo Aura mit Inhalten gefüllt werden.