Kaveri-Nachfolger „Carrizo“ mit Excavator-Kernen

Michael Günsch
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In verschiedenen Foren wurde eine inoffizielle AMD-Roadmap publiziert, die den Fahrplan für Desktop-Prozessoren bis zum Jahr 2015 aufzeigt. Darin wird die „Carrizo“-APU näher beschrieben, bei der es sich nach bisherigem Kenntnisstand um den Nachfolger von „Kaveri“ handelt. Kaveri erscheint im Januar 2014.

Der Codename „Carrizo“ fiel bereits im Sommer, als VR-Zone über ein Dokument berichtete, in welchem davon die Rede war, dass die neue APU im Jahr 2015 erscheinen und zur Plattform von „Kaveri“ kompatibel sein werde. Dass die gleiche Plattform mit dem Sockel FM2+ und den „Bolton“-Chipsätzen A88X und A78 FCH die Heimat von „Carrizo“ werden wird, bestätigt auch die neue Roadmap.

Darüber hinaus verrät sie, dass die bereits vor zwei Jahren angekündigten „Excavator“-Kerne Verwendung finden sollen, welche nach „Piledriver“ und „Steamroller“ die dritte Weiterentwicklung der ursprünglichen „Bulldozer“-Architektur darstellen. Ferner soll eine integrierte Grafikeinheit der nächsten Generation zum Einsatz kommen – was genau sich hinter „Next Gen AMD Radeon Graphics“ verbirgt, bleibt allerdings abzuwarten.

Roadmap beschreibt „Kaveri“-Nachfolger „Carrizo“
Roadmap beschreibt „Kaveri“-Nachfolger „Carrizo“ (Bild: hardforum.com)

Damit unterscheidet sich „Carrizo“ zumindest im CPU-Teil vom ab Mitte Januar 2014 erhältlichen Vorgänger „Kaveri“, der mit „Steamroller“-Kernen daherkommt – in der Roadmap ist von „SteamrollerB“ die Rede, was auf eine überarbeitete Version hinweisen könnte. Die Plattform aus Mainboard und Chipsatz bleibt hingegen offenbar gleich.

Anfänglichen Gerüchten, dass „Carrizo“ bereits mit DDR4-Speicher umgehen wird, schiebt die Angabe von DDR3 einen Riegel vor. Einen Unterschied wird es demzufolge bei den TDP-Klassen geben: statt 95 oder 65 Watt wird lediglich 65 Watt genannt, was für mögliche Verbesserungen bei der Energieeffizienz spricht. Es ist zu erwarten, dass „Carrizo“ bereits im 20-nm-Prozess von Globalfoundries oder TSMC gefertigt wird. Die mit „Kaveri“ erstmals eingeführte HSA-Unterstützung wird der Nachfolger erwartungsgemäß ebenfalls bieten.

Auch in anderen Segmenten liefert die bislang unbestätigte Roadmap neue Erkentnisse: So werden die FX-Prozessoren auf Basis der „Vishera“-Architektur demnach nicht nur im Jahr 2014, sondern auch noch im Jahr 2015 den Sockel AM3+ bedienen, ohne dass Details zu Modellen genannt werden. Eine neue CPU-Architektur im High-End-Bereich ist damit weiterhin nicht in Sicht. Außerdem sollen die „Kabini“-APUs im kommenden Jahr mit dem Sockel FS1B einen neuen Untersatz erhalten, was schon im Vorfeld spekuliert worden war. Details zu den ebenfalls aufgeführten „Beema“-APUs hatte AMD bereits vor einigen Wochen offiziell bekannt gegeben.