Amazon soll Streaming-Stick für Spiele planen
Die Hinweise auf eine Spielkonsole von Amazon verdichten sich: Nachdem vor Kurzem erste Fotos eines angeblichen Controllers aufgetaucht sind, berichten nun mehrere Medien, dass die dahinterstehende Konsole nicht größer als ein USB-Stick sei und Googles Chromecast ähnelt. Erscheinen soll der Konkurrent bereits im April.
Letzteres berichtet zumindest das Wall Street Journal und beruft sich dabei auf unternehmensnahe Quellen, die mit Amazons Plänen vertraut sein sollen. Einen Preis für den kompakten Stick nennt die renommierte Wirtschaftszeitung in ihrem Bericht nicht, allerdings sollen Amazon-Kunden mit Prime-Abonnement den Stick zu vergünstigten Konditionen erhalten. Erst vor wenigen Tagen hat der Konzern den Preis für das Prime-Angebot in den USA von 79 auf 99 US-Dollar erhöht.
Während der Bericht des Wall Street Journal nur wenige Informationen zum Funktionsumfang des Streaming-Sticks beinhaltet, liefert TechCrunch weitergehende Details. Demnach soll der Chromecast-Konkurrent nicht nur Filme und Serien aus dem Amazon-Portfolio auf Fernseher übertragen, sondern auch PC-Spieletitel wiedergeben können.
Dabei soll es sich jedoch nicht um lokales Spiele-Streaming vom PC zum Fernseher handeln, vielmehr sollen die Spiele ähnlich wie bei dem Game-Streaming-Dienst OnLive direkt von den Amazon-Servern mit 30 Bildern pro Sekunde übertragen werden. Für die Unterstützung von Videospielen spricht auch ein kürzlich aufgetauchter Amazon-Controller, der im Bezug auf die Tastenanordnung an Microsofts Xbox-Controller erinnert und mit Android-Tasten bestückt ist.
Sollten sich die beschriebenen Funktionen bewahrheiten, könnte Amazon nicht nur den kommenden Steam Machines, sondern auch den Next-Gen-Konsolen PlayStation 4 und Xbox One von Sony und Microsoft Konkurrenz machen, da durch das Streamen der Spiele die hohen Anschaffungskosten für Hardware wegfallen würden. Es braucht in diesem Fall lediglich eine schnelle Internetverbindung.
Wie TechCrunch betont, wäre ein solcher Streaming-Dienst für Spiele ein passender Zusatz für Amazon Prime. Erst seit Kurzem können Prime-Kunden neben der bevorzugten Lieferung und dem Zugriff auf die Kindle-Bücherei auch den Streaming-Dienst Amazon Prime Instant Video nutzen. Zudem wurden vor wenigen Tagen erste Spekulationen laut, dass Amazon auch einen eigenen Musik-Streaming-Dienst planen soll.
Mit den eigenen Rechenzentren hätte Amazon jedoch genügend Kapazitäten um einen derartigen Streaming-Dienst für Spiele betreiben zu können. Amazon wollte die aktuellen Spekulationen nicht kommentieren.