HP wird neue 3D-Drucker im Juni vorstellen
Bereits im Oktober des vergangenen Jahres hatte HP-Chefin Meg Whitman angedeutet, dass das Unternehmen Mitte 2014 den Markt der 3D-Drucker betreten wird. Die Pläne werden konkreter: Im Juni soll eine „große Ankündigung“ rund um den Schritt auf den jungen, aber vielversprechenden Markt erfolgen.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen im Juni konkrete Pläne zu HPs Einstieg in das 3D-Drucker-Geschäft enthüllt werden. Whitman sprach demnach gegenüber Aktionären von einem „big technology announcement“, was nicht nur auf Geschäftsstrategien, sondern konkrete Produkte hinweist. Weiter heißt es, dass technische Probleme bei der Entwicklung erster Geräte überwunden worden seien.
Laut Whitman sehe Hewlett-Packard vor allem im Unternehmensbereich großes Potenzial für die neue Druckertechnik: „Der größere Markt wird im Enterprise-Segment sein“, erklärte sie. Der Herstellung von Prototypen und Teilen für Firmen werden mit 3D-Druckern völlig neue Wege eröffnet. Nach einem Einstieg in das Geschäft mit günstigeren Geräten für den Endkundenmarkt klingt dies zunächst nicht. Die Qualität der Druckerzeugnisse bei derzeit erhältlichen günstigen Modellen für Verbraucher lässt allerdings meist zu wünschen übrig, während vielfach teurere Industrie-Geräte weitaus präziser arbeiten.
Den Qualitätsaspekt führte auch HPs CTO Martin Fink an, als er im Februar die Pläne zum Einstieg ins 3D-Druck-Geschäft sowie die Existenz entsprechender Prototypen in den HP-Labors bestätigte. Auf die Frage, ob HP mit dem Einstieg in den neuen Markt spät dran sei, entgegnete er, dass HP „Teile mit guter Qualität und hoher Präzision“ drucken wolle. Zwar könnten heute „gute Tintenstrahldrucker wundervolle Ergebnisse für sehr wenig Geld liefern“, doch wäre der „durchschnittliche Verbraucher von den Resultaten eines 3D-Druckers, der ähnlich viel kostet, enttäuscht.“
Branchen-Analysten bescheinigen dem Markt für die kommenden Jahre ein enormes Wachstumspotenzial. Für 2014 prognostizierte Gartner, dass der Absatz von 3D-Druckern mit Preisen unterhalb von 100.000 US-Dollar um 75 Prozent wachsen und sich im kommenden Jahr verdoppeln wird. Laut der Studie werden Unternehmen in diesem Jahr 536 Millionen US-Dollar für 3D-Drucker ausgeben, das Verbrauchergeschäft wird auf 133 Millionen US-Dollar geschätzt.
Anders als HP ist Konkurrent Dell bereits im 3D-Drucker-Geschäft vertreten. Allerdings bietet das US-Unternehmen keine eigenen Produkte an, sondern vertreibt Geräte aus dem Hause MakerBot.
Unsere Leser haben uns darauf aufmerksam gemacht, dass das 3D-Drucker-Geschäft nicht völlig neu für HP ist. So hatte das Unternehmen zum Beispiel bereits den HP Designjet 3D Printer im Programm.