Toshiba Excite Write im Test: Tablet mit Stift und Tastatur
Vorwort
Bei aller Präsenz in Bereichen wie dem Notebook- und dem Datenträgergeschäft rangiert Toshiba bei den Smartphones und Tablets dieser Tagen noch immer unter ferner liefen. Dabei hat der japanische Hersteller bei den Tablets durchaus etwas zu bieten. Das Excite Write zum Beispiel, das sich mit Digitizer-Unterstützung, einer Display-Auflösung von 2.560 × 1.600 und ein Tegra-4-SoC ohne Weiteres sehen lassen kann.
Interessant ist das Excite Write aber auch aus anderer Perspektive, schließlich will Toshiba mit dem Gerät in eine stiefmütterlich behandelte Nische vorstoßen. So soll das Gerät nicht mehr nur Tablet, sondern vielmehr „Creative Pad“ sein – und sich so auch als Werkzeug für produktive Tätigkeiten anbieten. Zu diesem Zweck spendiert der Hersteller ab Werk ein Hülle mit integrierter Tastatur.
Diese Ausstattungsmerkmale gibt es allerdings nicht geschenkt, sodass aktuell mit üppigen Preisen von knapp 500 Euro gerechnet werden muss. Damit stellt sich die Frage, ob das mit Geräten wie dem neuesten Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition konkurrierende Excite Write seinen Premiumpreis wert ist. Genau dieser Frage soll im Folgenden nachgegangen werden.
Spezifikationen
Toshiba Excite Write (WLAN) | Samsung Galaxy Note 10.1 2014 Edition | |
---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Android 4.3 | |
Display: | 10,10 Zoll, 1.600 × 2.560 300 ppi IPS, Gorilla Glass 2 |
10,10 Zoll, 2.560 × 1.600 299 ppi TFT |
Bedienung: | Touch, Stylus, Physische Tastatur | Touch, Stylus |
SoC: | Nvidia Tegra 4 4 × Cortex-A15, 1,80 GHz 28 nm, 32-Bit |
Samsung Exynos 5420 4 × Cortex-A15, 1,90 GHz 4 × Cortex-A7, 1,30 GHz 28 nm, 32-Bit Variante Qualcomm Snapdragon 800 4 × Krait 400, 2,30 GHz 28 nm, 32-Bit |
GPU: | GeForce 672 MHz |
Mali-T628 MP6 533 MHz Variante Adreno 330 450 MHz |
RAM: | 2.048 MB LPDDR3 |
3.072 MB LPDDR3E Variante 3.072 MB LPDDR3 |
Speicher: | 32 GB (erweiterbar) | 16 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 8,0 MP, 1080p LED, AF, OIS |
8,0 MP, 1080p LED, AF |
2. Kamera: | Nein | |
3. Kamera: | Nein | |
4. Kamera: | Nein | |
5. Kamera: | Nein | |
1. Frontkamera: | 1,2 MP AF |
2,0 MP, 1080p AF |
2. Frontkamera: | Nein | |
GSM: | Nein | Nein Variante GPRS + EDGE |
UMTS: | Nein | Nein Variante HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
LTE: | Nein | Nein Variante Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
5G: | Nein | |
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
Bluetooth: | 4.0 LE | |
Ortung: | Nein | A-GPS, GLONASS |
Weitere Standards: | Micro-USB 2.0, Micro-HDMI, Tastatur-Dock | Micro-USB 2.0, MHL, Infrarot |
SIM-Karte: | – | – Variante Micro-SIM |
Akku: | 4.230 mAh (33,00 Wh) fest verbaut |
8.220 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 261,0 × 179,0 × 10,50 mm | 243,1 × 171,4 × 7,90 mm |
Schutzart: | – | |
Gewicht: | 630 g | 535 / 547 g |
Preis: | 599 € | 559 € / 689 € |
Design, Verarbeitung, Tastaturcover
Die Konzeption als „Arbeits-Tablet“ hat nicht nur Auswirkungen auf die Ausstattung, sondern offensichtlich auch auf das Design. Denn wo andere Hersteller sich um einen „Lifestyle“-Eindruck bemühen, kommt das Excite Write reichlich konventionell daher.
Optische Auffälligkeiten sucht man daher vergeblich. Stattdessen wirkt das Gerät bei Maßen von 261,0 × 179,0 × 10,5 Millimetern und einem Gewicht von 630 Gramm selbst für ein Tablet mit 10,1-Zoll-Display vergleichsweise wuchtig und klobig.
Auf der Front wird das Display ganz klassisch von einem großzügigen Klavierlackrahmen abgeschlossen, auf dem die Finger des Anwenders Platz finden. Die Rückseite schockt auf den ersten Blick mit einer strukturierten, silbernen Kunststoffschale. Was optisch zumindest gewöhnungsbedürftig ist, fühlt sich allerdings beim Umgang mit dem Gerät solide an, sodass wir die fragwürdige Farbwahl gerne verzeihen.
Während im Querformat die rechte und die untere Seite unberührt bleiben, findet sich an der Oberseite nur der Power-Knopf. Die linke Seite ist dafür relativ umfassend bestückt: Neben der über einen guten Druckpunkt verfügenden Lautstärkewippe sind hier die Eingänge für das Netzteil und die Kopfhörer platziert. Hinter einer relativ soliden Plastikblende verbergen sich zudem die Schnittstellen für Micro-USB, Micro-HDMI und MicroSD-Karte.
Gute Verarbeitung, ordentliches Tastatur-Cover
Auch wenn das Excite Write optisch eher unauffällig ist: die Verarbeitung überzeugt. Auffällige Spaltmaßnahme oder wackelnde Knöpfe sucht man vergebens. Unser einziger Kritikpunkt bezieht sich auf den Stift: Der übliche Schacht zum Verstauen ist nicht vorhanden, sodass der Stylus separat mitgeführt werden muss.
Die gute Verarbeitung gilt auch für eine der Besonderheiten des Gerätes: die Kunststoffhülle, die den Testkandidaten schützt und zugleich um eine Tastatur erweitert. Zwar wirkt das Excite Write bei angeschnalltem Tastatur-Cover erst recht klobig, doch erfüllt der Zusatz seine Aufgabe: Binnen weniger Sekunden kann lassen sich komfortabler Texte schreiben, während das Gerät zusätzlich von einer dicken Gummierung geschützt wird. Dabei schließt die Hülle solide um das Excite Write, wobei die wichtigen Schnittstellen sowie die Lautsprecher nicht verdeckt werden.
So praktisch es für Vieltipper ist: Ganz ideal ist der tägliche Umgang mit dem Cover nicht. Wie bei ähnlichen Lösungen schlackert die Hülle beim Aufklappen häufig herum. Und auch der Magnetklick, über den Tablet und Cover verbunden werden, könnte einen Tick robuster ausfallen.
Dafür stellt die Erweiterung einen echten Mehrwert dar: Möchte man unterwegs dann doch mal einen längeren Text schreiben, ist das Tastatur-Cover ein angenehmer Vorteil, der bei uns dazu geführt hat, dass immer wieder die Überlegung anstand, ob man wirklich ein „komplettes“ Notebook mitschleppen muss. Dies liegt zu großen Teilen auch darin begründet, dass die Tastatur über einen ziemlich guten Druckpunkt und ein übersichtliches, relativ großzügiges Layout verfügt.
Ein weiterer Vorteil, der kabellose Betrieb der Tastatur über Bluetooth, ist manchmal allerdings auch ein Nachteil: Das Cover muss separat über MicroUSB geladen werden. In Verbindung mit dem an Notebooks erinnernden Netzteil des Tablets – das Excite Write wird zügig, aber klobig über einen Hohlstecker geladen – heißt dies, dass man unter Umständen einige Kabel mitführen muss.