Twitter vorerst ohne Verschlüsselung von Direktnachrichten
Der Kurznachrichten-Dienst Twitter wird vorerst keine Verschlüsselung für Direktnachrichten anbieten, denn die Entwicklungsarbeit an diesem Projekt wurde ausgesetzt. Die Gründe dafür: Neben zu hohen Kosten eine übervolle To-Do-Liste mit zahlreichen anderen Aufgaben, die abgearbeitet werden müssen.
Dies berichtet The Verge und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Demnach wurde die Verschlüsselung für Direktnachrichten bereits am Anfang dieses Jahres sehr zur Verwunderung der Angestellten, die an dem Projekt gearbeitet haben, eingestellt. Zwar sei eine Einführung von Verschlüsselungsmaßnahmen nicht völlig ausgeschlossen, in näherer Zukunft soll jedoch nichts derartiges geplant sein.
Erste Gerüchte über den Plan von Twitter, direkte Nachrichten zwischen Nutzern zukünftig zu verschlüsseln, wurden im November 2013 von der New York Times veröffentlicht, nachdem immer mehr Details dazu bekannt wurden, wie der amerikanische Geheimdienst NSA systematisch Internetnutzer ausspioniert und dabei auch den Datentransfer von Google, Facebook und Twitter abgreift.
Der Kurznachrichtendienst ist dafür bekannt, mit den US-Behörden in Sachen Überwachung kaum zusammenzuarbeiten. So soll Twitter zahlreichen Berichten zufolge eines von wenigen IT-Unternehmen gewesen sein, die sich dem PRISM-Programm der NSA verweigert hatten. Zudem war Twitter bei einer Studie der Electronic Frontier Foundation im vergangenen Jahr das einzige unter den insgesamt 18 untersuchten Unternehmen, das im Hinblick auf den Datenschutz mit fünf Sternen den höchsten Wert erzielen konnte.