Computer-Händler DiTech wird geschlossen
Am 25. März wurde das Insolvenzverfahren des in finanzielle Notlage geratenen Computer-Händlers DiTech eröffnet. Man strebte eine Erhaltung an, derzeit stehen die Aussichten jedoch schlecht: Der Gläubigerschutzverband KSV1870 berichtet, dass der Insolvenzverwalter „einen Antrag auf Schließung des Unternehmens“ gestellt habe.
Schon im Vorfeld hatte sich abgezeichnet, dass DiTech ohne eine Finanzspritze von einem Investor nicht zu sanieren ist. Offenbar wurde ein solcher nicht gefunden, obwohl es vor Wochen konkrete Gespräche mit einer polnischen Handelsfirma gegeben haben sollte. Der Kurier hatte berichtet, dass es laut einem von DiTech beauftragten Anwalt bereits einen Vorvertrag gebe und nur noch die Unterschrift für den eigentlichen Kaufvertrag fehle.
Nach Ansicht des KSV1870 wird es nun jedoch „rasch zu einer geordneten Liquidation“ im Rahmen eines Konkursverfahrens kommen. Sofern nicht noch ein Käufer für einzelne Filialen gefunden wird, sollen auch diese „sukzessive geschlossen“ werden. Für die von der Insolvenz betroffenen Gläubiger stünden die Aussichten zudem sehr schlecht. Der Kreditschutzverband von 1870 schätzt die Quotenaussichten als „desaströs“ ein, auch „ein Totalausfall“ sei nicht ausgeschlossen. Das würde bedeuten, dass die vorhandenen Mittel lediglich für die gesetzlich vorgesehene vorrangige Befriedigung der Masseforderungen – wie etwa Löhne und Verfahrenskosten – ausreichen.
Wie das Unternehmen gegenüber derStandard erklärte, steht den restlichen Mitarbeitern die Kündigung bevor. DiTech hatte zuletzt rund 250 Mitarbeiter und 22 Filialen. Laut dem KSV1870 seien bereits vier Standorte geschlossen worden. In den noch geöffneten Filialen soll ab der nächsten Woche ein Abverkauf der noch vorhandenen Restwaren erfolgen.
Die DiTech GmbH mit Hauptsitz im österreichischen Wien wurde 1999 vom Ehepaar Izdebski gegründet. Nach anfänglichem Betrieb als reiner PC-Dienstleister folgte der Handel mit Computer-Komponenten in Filialen sowie der Versandhandel über das Internet. 2012 hatte das Unternehmen noch einen Umsatz von 120 Millionen Euro erwirtschaftet und rund 300 Mitarbeiter beschäftigt.
Der Gründer und Geschäftsführer Damian Izdebski hatte im März eingeräumt, vom schnellen Wachstum und Erfolg geblendet gewesen zu sein und es versäumt zu haben, die Finanzierung von DiTech langfristig sicherzustellen.