Justizminister kritisiert Datensicherheit bei E-Mail-Anbietern
Anbieter von Internetdiensten müssen Nutzerdaten besser schützen, fordert Justizminister Heiko Maas (SPD) im Interview mit Spiegel-Online. Die Nutzer hätten „ein Anrecht darauf, dass ihre Daten und Passwörter bei digitalen Dienstleistern so sicher wie möglich sind“.
Dass die Staatsanwaltschaft Verden einen Datensatz mit 18 Millionen geklaute E-Mail-Adressen samt Passwörtern entdeckt hat, unterstreicht nach Ansicht von Maas die zunehmende Bedeutung von Datensicherheit. Wenn zum „wiederholten Mal innerhalb weniger Monate millionenfach Nutzerdaten abgefischt werden“, wären Internetdienste nun in der Pflicht, die persönliche Daten und Passwörter von Nutzern besser zu schützen.
Derweil hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erklärt, dass man einen Datensatz mit mehreren Millionen E-Mail-Adressen von der Staatsanwaltschaft Verden erhalten hatte. Dabei handelt es sich offenbar um die E-Mail-Adressen von deutschen Nutzern, also nach derzeitigem Kenntnisstand rund drei Millionen der insgesamt 18 Millionen E-Mail-Adressen. Um betroffene Nutzer unmittelbar zu informieren, arbeitet das BSI zusammen mit den großen E-Mail-Providern an einer datenschutzkonformen Verfahren.
Die Zusammenarbeit soll rund 70 Prozent der betroffenen deutschen E-Mail-Adressen abdecken. Für die Inhaber der übrigen E-Mail-Adressen wird ein Warndienst vorbereitet. Weitere Details will das BSI im Tagesverlauf mitteilen.