WWDC 2014

Apple kauft Beats „nicht um cool zu sein“

Jan-Frederik Timm
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Apple kauft das Audio-Imperium Beats für 3,0 Milliarden US-Dollar. Das gab der Konzern am späten Mittwochabend bekannt und bestätigt damit Gerüchte der letzten Tage. Auf der Code-Conference gaben Eddy Cue, bei Apple verantwortlich für Internet-Dienste, sowie Beats-Mitgründer Jimmy Iovine weitere Details zur Übernahme preis.

Apple habe das junge Unternehmen Beats, das erst seit sechs Jahren am Markt aktiv ist, nicht übernommen, um von dessen aktuellem Status zu profitieren und dem großen Konzern aus Cupertino mehr „Coolness“ zu verleihen, so Cue. Vielmehr hätten das Talent der Köpfe hinter dem Anbieter von Kopfhörern und dem Musik-Streaming-Dienst Beats Music sowie genau diese Produkte für die Übernahme gesprochen. „Wir werden gemeinsam großartige Produkte entwickeln“, so Cue auf der Code Conference. Welche, darüber verlor der Manager kein Wort. Und Iovine, der wie Dr. Dre eine leitende Position bei Apple bekleiden wird, gab lediglich zu Protokoll: „Ich arbeite jetzt bei Apple. Ich sag' nichts.

Eddy Cue (Apple) und Jimmy Iovine (Beats) auf der Code
Eddy Cue (Apple) und Jimmy Iovine (Beats) auf der Code (Bild: recode.net)

Apples Pressemitteilung darf indes als Bestätigung dafür angesehen werden, dass es dem Konzern in erster Linie um den Musik-Streaming-Service Beats Music und weniger um die bekannten Kopfhörer mit dem roten Kabel gegangen ist. Gleich mehrfach wird die potentielle Rolle des erst Anfang 2014 gestartete Streaming-Dienst für den zukünftigen Ausbau des Musik-Angebots von Apple hervorgehoben, ohne dass der Konzern ins Detail geht.

Allein um die Übernahme der Beats-Music-Abonnenten kann es Apple dabei allerdings nicht gegangen sein. Wie Iovine wissen ließ, verfügt Beats Music aktuell über 250.000 Kunden. Apples eigener Musik-Streaming-Diensts iTunes Radio, der in Deutschland weiterhin nicht verfügbar ist, komme auf 40 Millionen regelmäßige Nutzer.

Anwender, die Beats Music außerhalb des Apple-Ökosystems nutzen, werden zumindest mittelfristig nicht auf das Angebot verzichten müssen, so Cue. Apple werde den Dienst auch auf Android und Windows Phone aufrecht erhalten.

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