Netflix kommt noch in diesem Jahr nach Deutschland

Ferdinand Thommes
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Netflix will noch in diesem Jahr in sechs europäische Länder expandieren. Dazu zählen neben Deutschland die Schweiz, Österreich, Frankreich, Belgien und Luxemburg. Der Streaming-Dienst verspricht eine breite Auswahl internationaler Unterhaltung zu „niedrigen monatlichen Gebühren“. Wie das Angebot zum Start aussieht, ist offen.

Netflix begann seine Expansion in Europa im Jahr 2012 in Großbritannien und Irland, es folgten Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark und die Niederlande. Dorthin verlegt Netflix jetzt auch seine Europazentrale, die seit 2011 in Luxemburg ihren Sitz hatte. In Deutschland tritt der Online-Videodienst damit in Konkurrenz zu Angeboten wie Amazon Instant Video, Maxdome oder Watchever.

Netflix, das derzeit nach eigenen Angaben weltweit in 40 Ländern 48 Millionen Kunden bedient, beschränkt sich aber nicht allein auf das Streamen von Filmen und Serien, sondern ist auch unter die Produzenten gegangen. So ist beispielsweise die erfolgreiche Polit-Serie „House of Cards“, deren dritte Staffel gerade gedreht wird, eine Eigenproduktion von Netflix.

Das Angebot des Anbieters soll sich darüber hinaus aus nationalen und internationalen Filmen und TV-Serien zusammen setzen, die der Kunde auf TVs, Tablets, Smartphones, Spiele-Konsolen und Computern abrufen kann. Auf der Webseite des Unternehmens können sich Interessierte bereits jetzt registrieren um beim Start in Deutschland per E-Mail informiert zu werden. Dass Netflix neben den Eigenproduktionen mehr Inhalte anbieten wird als existierende Anbieter auf dem deutschen Markt, darf bezweifelt werden. Alle Anbieter sind lediglich Lizenznehmer der entsprechenden Rechteinhaber, die in der Regel – und seit der anfänglich exklusiven Zusammenarbeit mit Apples iTunes bei Musik – darauf achten, mehrere Anbieter am Markt mit denselben Lizenzen auszustatten.

Netflix geriet in letzter Zeit im Zusammenhang mit Netzneutralität in die Schlagzeilen. Die großen US-amerikanischen Provider üben ihre Macht aus und verlangen von Netflix zusätzliche Gebühren für die Bereitstellung ihrer Breitbandanschlüsse. Sie argumentieren, Netflix verbrauche in Spitzenzeiten bis zu 30 Prozent des Downstream-Volumens und müsse dafür zusätzlich zahlen. Diese Situation wird sich noch verschärfen, wenn Netflix zusätzlich sein Angebot für 4K weiter ausweitet. Bereits im Februar hat Netflix mit dem Kabelnetzbetreiber Comcast einen angeblich jährlich mit mehreren Millionen US-Dollar dotierten Vertrag geschlossen, der den Comcast-Kunden in den nächsten Jahren einen hochwertigen Konsum von Netflix-Videos garantieren soll, ohne dass dabei Netflix innerhalb des Netzes bevorzugt behandelt wird.

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