Android Wear benötigt mehr als Android 4.3

Nicolas La Rocco
20 Kommentare

Im Vorfeld der Präsentation von Googles Wearable-Betriebssystem Android Wear konnte aufgrund von Aussagen von Motorola davon ausgegangen werden, dass Voraussetzung für den Betrieb von Android Wear einzig und allein ein Smartphone mit Android 4.3 ist. Zumindest aktuell ist allerdings weitere Software vonnöten.

Mit einem Leihgerät der LG G Watch hat ComputerBase am gestrigen Abend versucht, eine Verbindung zu einem Nexus 5 mit Android 4.4 KitKat, später auch mit Android L aufzubauen. Der Erfolg blieb allerdings trotz geglücktem Bluetooth-Pairing aus und stattdessen bot die G Watch Hilfe unter g.co/AWhelp an und empfahl das Installieren der Android-Wear-App. Leichter gesagt als getan, denn die angegebene Adresse ist derzeit noch nicht aktiv und auch die App ist regulär nicht auf Google Play zu finden. Über die im März veröffentlichte Preview-App, um den Android-Wear-Emulator mit einem Smartphone testen zu können, konnten G Watch und Nexus 5 ebenfalls nicht kommunizieren.

LG G Watch mit Android Wear
LG G Watch mit Android Wear

Nach längerer Suche stellten sich verschiedene Google-Communities auf Google+ als richtiger Wegweiser heraus. Insbesondere die Gruppe der Entwicklerkonferenz Google I/O 2014 erwies sich als gute Quelle. Denn nachdem Google die G Watch an alle Teilnehmer der Konferenz verteilt hatte, wussten selbst viele Entwickler nicht, wie sie die Smartwatch zum Laufen bekommen. Ein Link zur richtigen Android-Wear-App stellte sich allerdings als unbrauchbar heraus, weil dieser ohne Freischaltung von Google nicht zugänglich war. Die über Google+ gefundene Android-Developers-Unterseite „Google Play services Preview for Wear“ führte nach langer Suche schließlich zum Ziel.

Teilnehmer der Google I/O bekommen auf dieser Seite Zugang zu fünf Apps, von denen drei zwingend für den Betrieb benötigt werden: Google Play Services 5.0, die Android-Wear-App sowie die aktuelle Google-Search-App. Google Keep und die App zur I/O sind optional. Automatischen Zugang zu diesen Anwendungen erhalten allerdings nur die Teilnehmer der Google I/O, für alle anderen gilt es, der Google-Gruppe „Google I/O 2014 Android Wear Developers“ beizutreten, um von Google auf die Whitelist der Apps gesetzt zu werden. Im Anschluss muss jede App einzeln über den Schalter „Become a tester“ beantragt werden, woraufhin es mehrere Stunden dauern kann, bis Google seine Zustimmung gibt. Da ComputerBase bereits an der Preview im März für das Testen mit einem Emulator teilgenommen hatte, erfolgte die Freischaltung in wenigen Minuten und die Apps konnten über Google Play bezogen werden.

Android Wear App

Über die Android-Wear-App kann neben dem eigentlichen Pairing festgelegt werden, ob alle oder nur bestimmte Benachrichtigungen an die Uhr übertragen werden sollen, ob das Display immer eingeschaltet bleiben soll und welche Sprachbefehle welche Apps starten. Befehle wie „Set an alarm“, „Show me my steps“ oder „Agenda“ können so individuell Wecker-, Fitness und Kalender-Apps zugeordnet werden. Aus der App heraus können zu Demonstrationszwecken Karten wie Wetter, Verkehr oder Sport auf der G Watch eingeblendet werden und Entwickler erhalten Zugriff auf das Debugging über eine Bluetooth-Verbindung. Das Feld „Browse for compatible apps“ führt zu Google Play, jedoch sollen laut Hinweis erst am 7. Juli Apps für Android Wear verfügbar gemacht werden. Aktuell findet sich dort nur die Android-Wear-App.

LG G Watch und Samsung Gear Live für jeweils 199 Euro werden ab dem 4. respektive 8. Juli ausgeliefert. Der Hinweis in der Android-Wear-Sektion im Play Store zeigt, dass mit Erhalt der Smartwatches mit einer weniger komplizierten Ersteinrichtung gerechnet werden kann. ComputerBase widmet sich in den folgenden Tagen weiter der G Watch und Android Wear.