Der DockPort überträgt Bildsignale, Daten und Strom

Michael Günsch
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Die im Januar für das zweite Quartal angekündigte Aufnahme von „DockPort“ in den VESA-Standard DisplayPort ist nun erfolgt. Die ursprünglich von AMD und Texas Instruments entwickelte Technik, mit der Daten, Bildsignale und Strom über ein einziges Kabel übertragen werden, ist nun offiziell Teil der verbreiteten Schnittstelle.

Die Technik ist für Geräte wie Notebooks und Dockingstationen vorgesehen, an denen diverse externe Peripheriegeräte angeschlossen werden. Datensignale und Stromversorgung von USB-Geräten sowie Bild- und Tonsignale können schließlich über ein herkömmliches, passives Kupferkabel sowie einen einzelnen DisplayPort übertragen werden, wie folgendes Schema veranschaulicht.

DockPort-Schema
DockPort-Schema

In der Pressemitteilung heißt es, dass DockPort „vollständig abwärtskompatibel zu allen existierenden DisplayPort-Geräten“ ist. Bis zu vier Monitore sowie das Aufladen von Geräteakkus über USB werden unterstützt.

As computing platforms become increasingly mobile, it becomes necessary to reduce the number of external connectors. [...] With DockPort, VESA has developed a technology standard that enhances elegant docking designs, reduces mobile form factors, and enriches the user experience with streamlined, one-cable access to a wide range of external displays, peripherals and storage.

Steve Belt, Corporate Vice President - Strategic Alliances & Solutions Enablement AMD

DockPort wurde als optionale Erweiterung in den lizenzfreien DisplayPort-Standard aufgenommen, der für VESA-Mitglieder kostenfrei nutzbar ist. Kommen nicht entsprechend geeignete Geräte zum Einsatz, werden nur die Audio- und Videosignale von DisplayPort erkannt. Derzeit werden Richtlinien für Kompatibilitätstests entwickelt, mit denen Systeme, die dem DockPort-Standard entsprechen, zertifiziert werden können. Geräte, die die Anforderungen erfüllen, dürfen anschließend das offizielle DockPort-Logo tragen.

DockPort-Logo
DockPort-Logo

Zusammen mit Texas Instruments gilt AMD als Schöpfer von DockPort, auch wenn es inzwischen nur noch heißt, dass die Technik von „mehreren VESA-Mitgliedern“ entwickelt wurde. Auf der CES 2014 hatte AMD einen Mini-PC im Smartphone-Format mit der jüngst vorgestellten „Mullins“-APU gezeigt, der DockPort bereits unterstützte. Zudem rührte der Chipentwickler kräftig die Werbetrommel für die Technik, die früher unter dem Codenamen „Lightning Bolt“ nicht nur namentlich als Konkurrenz für Intels „Thunderbolt“-Technik angesehen wurde.