Google: Eigene Satelliten für weitreichendes Internet

Michael Günsch
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Laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) will Google über eine Milliarde US-Dollar in eine ganze Flotte von Satelliten investieren. Zu Beginn sollen 180 kleinere Satelliten den Erdball umkreisen und helfen, bislang nicht erschlossene Regionen mit Internet zu versorgen.

Laut WSJ-Quellen wird das Projekt von Greg Wyler, dem Gründer des mit Satelliten-Kommunikation beschäftigten Startups O3b Networks, geleitet. Auch der technische Leiter (CTO) von O3b Brian Holz sowie Ingenieure vom Satellitenhersteller Space Systems/Loral LLC sollen von Google angeheuert worden sein. Die Webseite The Information berichtete schon Ende Mai, dass Holz zu Google wechselte und nannte darüber hinaus Dave Bettinger, der 18 Jahre für die Satellitenfirma VT iDirect tätig war, als weiteren Neuzugang.

Eine offizielle Bestätigung für Googles Satellitenprojekt steht zwar noch aus, jedoch sind die Gerüchte derart umfassend, dass kaum ein Zweifel über dessen Existenz herrscht.

Somit scheinen Google die jüngsten Ambitionen, mit WLAN-Ballons (Project Loon) und Drohnen den Zugang zum Internet in mehr Regionen der Welt zu ermöglichen, nicht auszureichen. Möglich ist, dass sich die Projekte ergänzen. Berater Tim Farrar erwartet, dass Project Loon von den Google-Drohnen ersetzt werden könnte und sich letztere mit Satelliten ergänzen, wie er gegenüber WSJ erklärte.

Über Kosten und Erfolgsaussichten des neuen Unterfangens streiten sich die Experten. Laut WSJ-Quellen ist zunächst von einer Milliarde bis hin zu über drei Milliarden US-Dollar die Rede. Farrar meint, dass die genannte Anzahl an Satelliten inzwischen für etwa 600 Millionen US-Dollar in Betrieb genommen werden könnte. Roger Rusch, ein ebenfalls in der Satelliten-Branche tätiger Berater, sieht hingegen noch deutlich höhere Kosten auf Google zukommen: Das Projekt könnte seiner Ansicht nach mit vielleicht bis zu 20 Milliarden US-Dollar „weitaus mehr kosten als sie es sich aktuell vorstellen können“. Zudem gebe es reichlich Beispiele für ambitionierte Pläne mit Satelliten, die gescheitert sind.

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