PCA der GeForce GTX 880 mit GM204 abgelichtet
Seit Monaten hält die indische Import-Export-Datenbank Zauba Informationen über Nvidias zukünftige Grafikkarten auf Basis des GM204 (Maxwell) parat. Jetzt ist eine bestückte Leiterplatte (Printed Circuit Assembly, PCA) erstmals auf Bildern festgehalten worden. Die verraten, wo die Reise hin geht.
Die zum Teil verpixelten Fotos zeigen eine so genannte „Bring-Up-Karte“, anhand derer GPU und Leiterplatte getestet und im Zweifelsfall um Fehler bereinigt werden. Dass die Testplatine weit von der Serienreife entfernt ist, zeigt sich gleich an mehreren Stellen.
So finden sich die zwei SLI-Anschlüsse auf der riesigen Platine nicht an gewohnter Stelle, sondern deutlich weiter hinten. Und die zwei Sechs-Pin- und der eine Acht-Pin-Stromstecker sind übereinander gestapelt. Zusammen mit dem PCIe-Slot kann das Testboard, sofern sich Nvidia in diesem Stadium an die Spezifikationen hält, bis zu 375 Watt aufnehmen. Bereits früher zeigten Entwicklerplatinen teils exorbitant stark ausgelegte Spannungsversorgungen, die bei den Grafikkarten der Serie nicht mehr anzutreffen waren.
Mit hoher Sicherheit handelt es sich auf den Fotos um ein PCA mit der GM204-GPU, dem Nachfolger des GK104, der unter anderem auf der GeForce GTX 680 und der GeForce GTX 770 verbaut worden ist. Die Aufschrift „T6A996“ deutet im Abgleich mit der indischen Import-Export-Datenbank darauf hin. Diese listet einen „T6A995“ als GM204. Offensichtlich ist die GPU auf der fotografierten Karte bereits einen kleinen Schritt weiter. Darüber hinaus lässt sich ablesen, dass der GM204 der A1-Revision entspricht, in der 21. Kalenderwoche 2014 hergestellt worden und damit sechs Wochen alt ist.
Erste vorsichtige Schätzungen gehen von einer Die-Größe von etwa 430 mm² aus. Damit wäre der GM204 deutlich größer als der GK104, der nur auf 294 mm² kommt. Mit Hilfe der generell zu erwartenden Geschwindigkeitsverbesserungen bei Maxwell gegenüber Kepler würde dies einen deutlichen Geschwindigkeitssprung bedeuten, sodass der GK110 geschlagen werden sollte.
Darüber hinaus lassen sich auf dem PCA der vermutlichen GeForce GTX 880 sechzehn Speicherbausteine von Hynix erkennen. Diese sind mit „H5GQ4H24MFR R2C“ bezeichnet und takten demzufolge mit 3.500 MHz bei 512 MB pro Modul. Dass die 8 GB GDDR5, die der Prototyp bereitstellt, auch vom Serienmodell geboten werden, darf allerdings bezweifelt werden.
Aktuell ist davon auszugehen, dass Nvidia die neuen High-End-Grafikkarten der Maxwell-Generation noch zum Weihnachtsgeschäft 2014 in den Handel bringen wird. Bisher ist lediglich die GeForce GTX 750 (Ti) mit dem Nachfolger von Kepler ausgerüstet. Als „1. Generation Maxwell“ legen diese Grafikkarten den Fokus allerdings auf eine absolute Verringerung der Leistungsaufnahme, nicht auf eine Maximierung der Leistungsfähigkeit.