Intel Xeon E5-2600 v3: Erstmals mit zusätzlichen AVX-Taktangaben
Zum Start der regulären „Haswell“-Architektur überraschte die Erkenntnis, dass bei AVX-Anwendungen die Leistungsaufnahme in die Höhe schnellte. Dies gilt auch bei den neuen Server-CPUs, weshalb Intel für diese spezielle Taktraten freigegeben hat, die bei AVX-Anwendungen automatisch zum Einsatz kommen.
Diese Entwicklung überraschte vor Ort, wollte Intel bisher zu diesem Thema mit der Sprache doch nicht so richtig rausrücken. In den Tests der letzten beiden Jahren war aufgefallen, dass insbesondere bei bei theoretischen Tests, die bereits mit AVX2 umgehen können, die CPU-Spannung ansteigt und die Arbeit mit einer deutlich höheren Leistungsaufnahme über die Bühne geht. Dies bestätigte Intel im Rahmen des Workshops in den USA und verdeutlichte dies gleich an einem Beispiel, in dem ein System mit dem neuen Flaggschiff Xeon E5-2699 v3 vom herkömmlichen Linpack-Benchmark mit AVX auf die Variante mit AVX2 satte 146 Watt mehr Leistung aufnimmt.
Aufgrund langer Garantiezeiten und umfangreichen Support – bei den speziellen Kommunikations-Varianten liegen diese bei bis zu zehn Jahren – wird Intel die bis zu 18 Kerne der CPUs in AVX2-Anwendungen nicht mehr vollends von der Leine lassen, da das weitreichende Folgen hat. Stattdessen führt der Hersteller zusätzliche Taktraten ein, die automatisch anliegen sollen, wenn eine Anwendung auf die AVX-Instruktionen zugreift. Diese Taktraten liegen teilweise deutlich unter den Basis-Spezifikationen, schließen jedoch auch einen separaten Turbo-Modus mit ein. Am Beispiel des 4.115 US-Dollar teuren Flaggschiffs erklärt Intel das Prozedere: Mit AVX fällt der Basistakt um 400 MHz, der maximale Turbo bei Last auf allen Kernen um 200 MHz.
Dem Turbo-Modus kommt auch in diesem Jahr eine große Aufgabe zu, aufgrund der unterschiedlichen Anwendungsbereiche wird dieser sogar noch umfangreicher ausfallen. Der Xeon E5-2699 v3 bietet im normalen Modus einen Basistakt von 2,3 GHz, hinzu kommen Turbo-Stufen von +500 MHz bei Last auf 9 bis 18 Kernen bis hinauf zu +1.300 MHz bei Last auf nur ein oder zwei Kernen – inklusive weiterer kleiner Sprünge dazwischen. Bei AVX-Anwendungen agiert der Xeon E5-2699 v3 mit 1,9 GHz in der Basis, der Turbo jedoch bei Last auf 8 bis 18 Kernen mit +700 MHz und dann ebenfalls mit weiteren Zwischenschritten bis +1.400 MHz bei Last auf ein und zwei Kernen. In allen Details sieht das wie folgt aus: