Telekom: Kunden wählen zwischen VoIP oder Kündigung
Kunden der Telekom müssen sich in nächster Zeit unter Umständen für einen neuen Vertrag entscheiden, die Alternative ist die Kündigung des Vertrags durch den Anbieter in „absehbarer Zeit“. Hintergrund ist die Umstellung der Festnetzverbindungen zu VoIP.
Entsprechende Schreiben gehen nach Auskunft von Verbraucherschützern dieser Tage Kunden zu, die noch über das klassische Telefonnetz telefonieren.
Die Einbettung von Telefongesprächen in die Internetdaten bietet für die Telekommunikationsanbieter einige Vorteile, in erster Linie fällt der Unterhalt eines dezidierten Telefonnetzes weg, lediglich eine reine DSL-Leitung ist nötig. Ein ähnlicher Konzentrationsprozess findet sich bei TV-Inhalten, die zunehmend über DSL angeboten werden.
Für die Anbieter bietet sich eine Kostenersparnis, auf Anwenderseite können sich allerdings neue Probleme ergeben: Die gewisse „Priorisierung“ der Telefongespräche gehört der Vergangenheit an, ein Ausfall der Internetanbindung legt damit auch das Festnetz lahm. Telefongespräche, insbesondere das Absetzen von Notrufen während eines Stromausfalls, ist damit ebenfalls nicht mehr möglich.
Laut Informationen der Verbraucherzentrale kommt es häufiger zu Störungen der VoIP-Verbindung, im Service-Forum der Telekom beschweren sich Nutzer über teils mehrstündige Störungen. Eine juristische Handhabe gibt es laut Ansicht der Verbraucherzentrale zumindest gegen kürzere Ausfälle nicht.
Laut statista gab es im Jahr 2013 8,08 Millionen VoIP-Anschlüsse in Deutschland – rund 1,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Eine Möglichkeit für Kunden, am alten Festnetzanschluss festzuhalten, besteht nicht. Langfristig wird die Verbreitung von VoIP weiter zunehmen, die Telekom will bis 2016 alle Anschlüsse über die Technologie realisieren. Einige Telekommunikationsanbieter wickeln bereits alle Telefongespräche über den Internet-Anschluss ab, unter anderem Anbieter von Internet über Kabelfernsehnetze.