SSD: Stapel-RAID, NVMe und zweimal Phison von Mushkin
Mushkin zeigt zur CES 2015 in Las Vegas eine Reihe neuer SSDs. Bei der Scorpion XC sind vier SSD-Platinen mit je 512 GB im RAID-0-Verbund auf einer PCIe-Steckkarte vereint und liefern somit eine 2-TB-SSD – die Technik soll auch 4 TB ermöglichen. Für Leseraten von bis zu 2,8 GB/s könnte die M.2-SSD Hyperion mit NVMe sorgen.
Bilder zeigen die Scorpion XC, auf deren Hauptplatine mit PCIe-2.0-x2-Anbindung ein RAID-Controller von Marvell sitzt. Der SSD-Verbund besteht aus vier 512-GB-SSDs mit SandForce-Controller, die zu je zwei Einheiten übereinander gestapelt auf der Hauptplatine aufsitzen. Die Leistung wird mit 880 MB/s lesend und 840 MB/s schreibend angegeben.
Laut The SSD Review sei eine Steigerung der Gesamtkapazität auf bis zu 4 TB beim Wechsel auf vier SM2246EN-Controller von Silicon Motion möglich. PC Perspective spricht von Kapazitäten zwischen 960 GB und 4 TB und einem von Mushkin anvisierten Preis pro Gigabyte von 50 US-Cent oder darunter. Die Markteinführung wird im späteren Verlauf des Jahres erwartet.
Als kompakte M.2-Steckkarte auf den ersten Blick unauffällig, soll die Mushkin Hyperion vor allem mit einer hohen Leistung auftrumpfen. Die Basis bildet der PS5007-Controller von Phison mit PCIe 3.0 x4, der mit bis zu 2,8 GB/s lesend und 1,5 GB/s schreibend spezifiziert ist – die genauen Transferraten der Hyperion sind jedoch nicht bekannt. Neben AHCI unterstützt der Controller auch das neue NVMe-Protokoll sowie eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung. Die gezeigte SSD soll mit Kapazitäten von 128, 256, 512 GB und 1 TB angeboten werden. Informationen zu Preis und Verfügbarkeit liegen zur Stunde nicht vor.
Auch das nach wie vor dominierende 2,5-Zoll-Format mit SATA-Schnittstelle wird mit einem Neuzugang bedacht: Die Mushkin Striker bietet Kapazitäten von 240, 480 und 960 GB (MLC-Speicher) und ist mit dem Phison-Controller PS3110 bestückt. Als maximale Leistungswerte werden 565 MB/s beim Lesen, 550 MB/s beim Schreiben und 92.000 IOPS genannt.
Der Acht-Kanal-Controller mit Vier-Kern-Prozessor unterstützt neben SATA 3.0 unter anderem DevSleep und die Verschlüsselungsstandards AES-256 und TCG Opal 2.0. Der Hersteller plant die Verfügbarkeit der Striker-Serie für das erste Quartal 2015, nennt aber noch keine Preise.
Nach Ende der CES werden mehr Details zu Mushkins neuen SSDs bekannt. AnandTech erfuhr, dass die Hyperion-SSD tatsächlich mit der maximalen Leserate des Controllers beworben wird: 2,8 GB/s lesend sowie 1,2 GB/s schreibend nennt ein Datenblatt für die Modelle mit 512 und 1.000 GB. Bei wahlfreien 4K-Zugriffen sollen bis zu 350.000 IOPS lesend und 300.000 IOPS schreibend erzielt werden. Ferner wird MLC-NAND als Speicher genannt. Allerdings befinde sich der Phison-Controller noch in der Entwicklung – Demonstrationen der Leistung gibt es bisher nicht. Trotzdem soll die Mushkin Hyperion noch in der ersten Jahreshälfte auf den Markt kommen, so der Bericht.
Bei den Controllern der gezeigten RAID-Karte Scorpion XC soll es sich um den inzwischen betagten SandForce-Controller SF2281 handeln, der vierfach verbaut ist. Die Variante mit vier SM2246EN-Chips wird bestätigt. Außerdem zeigte neben Adata auch Mushkin einen SSD-Prototypen mit neuem SF3700-Controller, der jedoch voraussichtlich erst im frühen dritten Quartal 2015 Marktreife erlangt. Ein weiteres Datenblatt nennt nähere Details zur Mushkin Striker. Diese soll wie die Reactor über 16-nm-MLC-Speicher von Micron verfügen.