txtr: Entwickler des E-Book-Reader Beagle ist insolvent
Der Entwickler des E-Book-Readers Beagle und Anbieter von digitalen Inhalten hat in der vergangenen Woche beim Amtsgericht die Zahlungsunfähigkeit erklärt. Von den finanziellen Problemen könnte auch der E-Book-Abo-Dienst Blloon betroffen sein, der bislang lediglich in Großbritannien eingeführt wurde.
Das Amtsgericht hat den Insolvenzantrag unter dem Aktenzeichen 36t IN 324/15 inzwischen veröffentlicht. Ein Grund für die finanzielle Schieflage dürfte größtenteils im 2012 auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellten E-Book-Reader Beagle zu finden sein. Dieser sollte mit einem Verkaufspreis von zehn Euro das damals günstigste Lesegerät für digitale Bücher darstellen. Das eigenwillige Bedienkonzept, bei dem E-Books zunächst auf einem Smartphone im RAW-Format vorgerendert und anschließend via Bluetooth auf den Beagle übertragen werden mussten, fand jedoch keinen großen Anklang – auch im Test auf ComputerBase vermochte der E-Book-Reader nicht zu überzeugen.
Den zunächst anvisierten Startpreis konnte das Startup nicht halten, womit der Beagle schließlich im April 2013 zu einem Verkaufspreis von 59 Euro erschien. Zu diesem Zeitpunkt waren jedoch bereits deutlich besser ausgestattete Lesegeräte zu einem geringfügig höheren Preis erhältlich. Ein letztes Aufbäumen erfolgte Ende des letzten Jahres, als der Beagle in Japan als Honto Pocket zusammen mit verschiedenen Bücherpaketen erschien – zu einem Preis von umgerechnet 70 bis 515 Euro.
Auch mit dem auf E-Books spezialisierten Abonnement-Dienst Blloon konnte sich txtr schließlich nicht gegen die Konkurrenz aus Kindle Unlimited, Skoobe oder Readfy durchsetzen. Eine zunächst in wenige Länder geplante Expansion beschränkte sich am Ende nur auf Großbritannien, Deutschland sollte im ersten Quartal dieses Jahres folgen. Wie weit das txtr-Tochterunternehmen von dem Insolvenzverfahren betroffen ist, ist unklar.