Android: Hersteller installieren Microsoft-Apps ab Werk
Microsoft hat mit zahlreichen Herstellern Vereinbarungen getroffen, unter denen Microsoft-Dienste und Apps auf Android-Geräten vorinstalliert werden. Sie erweitert die auf dem MWC verkündete Kooperation, in deren Rahmen auf dem Galaxy S6/edge Microsoft OneNote, OneDrive (100 GB für zwei Jahre) und Skype vorinstalliert werden.
Den Anfang der heutigen Ankündigungen machte Samsung: Im Laufe des ersten Halbjahres wird das Unternehmen bestimmte Android-Tablets mit Word, Excel, PowerPoint, OneNote, OneDrive und Skype ausliefern. Welche genau dies sein werden, ist momentan noch nicht bekannt.
Noch etwas umfangreicher ist die Zusammenarbeit im Business-Bereich. Unternehmen, die über die Verkaufskanäle für Geschäftskunden Geräte mit Samsungs Sicherheitslösung Knox ordern, erhalten Zugang zu drei Versionen von Microsoft Office 365: Die Geräte können mit Office 365 Business, Business Premium oder Enterprise bestellt werden. Im Paket inbegriffen ist ein Setup-Service von Samsung.
Ein paar Stunden später meldete sich auch Microsoft selbst zu Wort, und gab ähnliche Kooperationen mit insgesamt elf anderen Herstellern von Android-Geräten bekannt.
Now we see an opportunity to turn our focus to our device partners — easing mobile access to great apps and services for customers by pre-installing them directly on the device.
Peggy Johnson – Executive Vice President, Business Development bei Microsoft
Am prestigeträchtigsten ist dabei die Zusammenarbeit mit Dell, daneben konnten aber auch die eher regional tätigen OEMs TrekStor aus Deutschland, JP Sa Couto aus Portugal, Datamatic aus Italien, DEXP aus Russland, Hipstreet aus Kanada, QMobile aus Pakistan, Tecno aus Afrika und Casper aus der Türkei sowie der Auftragsfertiger Pegatron gewonnen werden. Sie werden ihre Android-Geräte im Laufe des Jahres ebenso wie Samsung ab Werk mit Microsoft Word, Excel, PowerPoint, OneNote, OneDrive und Skype ausliefern.
Die Kooperation mit Samsung und den anderen Herstellern ist nur ein Baustein des geräte- und plattformübergreifenden Großangriffs, den Microsoft derzeit auf Android und iOS führt. So sind die Redmonder beispielsweise an einer Kooperation mit Cyanogen interessiert, um ihre Dienste und Apps an Mann oder Frau zu bringen. Dies trifft sich insofern gut, als Cyanogen unabhängiger von Google-Diensten und Anwendungen werden will. Im Zuge Der WinHEC in Shenzhen kündigte das Unternehmen außerdem eine Windows-10-Testversion für das Xiaomi Mi4 an – auf dem normalerweise Android läuft.
Microsofts digitale Assistentin Cortana, die zusammen mit Windows 10 erscheint, wird anschließend als App auch für Android und iOS angeboten. Die vormals exklusiv für Windows 8 und Windows Phone erhältliche MSN-App gibt es seit Ende 2014 ebenfalls für Android und iOS, Office bereits seit März letzten Jahres. Und auch bei der Zusatzhardware setzt Microsoft mit Fitnessarmband und Tastatur für alle wichtigen Mobil-Betriebssysteme darauf, möglichst viele Kunden zu erreichen.