Nvidia Shield: Android-Konsole streamt AAA-Titel über Server
Nvidia stellt mit Shield eine Android-basierte Konsole vor. Im Mittelpunkt steht wie immer das Spielen, wobei auch aktuelle Blockbuster zur Verfügung stehen. Darüber hinaus erlaubt Shield auch die Wiedergabe von 4K-Videos.
Basis der neuen Konsole ist natürlich der Tegra-X1-Chip, der jeweils vier A57- und A53-Kerne bietet. Hinzu kommt die integrierte Maxwell-GPU mit 256 Kernen und der 3 GByte große Arbeitsspeicher. Der interne Speicher bietet lediglich 16 GByte, kann aber erweitert werden. Hierfür kann der Anwender wahlweise eine bis zu 128 GByte große microSD-Karte nutzen oder eine externe Festplatte über USB 3.0 anschließen.
Gerade die GPU verspricht gute Leistung bei der Wiedergabe von Spielen und erlaubt unter anderem auch Titel wie „Crysis 3“ oder „Doom 3“ sowie das aktuellere Spiel „The Talos Principle“, die mit 30 FPS dargestellt werden. Für aufwendige Titel und aktuelle Blockbuster bietet Nvidia zudem den neuen Service „Grid“ an. Der Streaming-Dienst ermöglicht das Spielen von Titeln wie „Batman: Arkham Knight“ oder „Witcher 3“ in Full-HD-Auflösung und mit 60 FPS.
Für den Dienst greift Nvidia auf gemietete Server mit GTX-Grafikkarten zurück, die online die Berechnungen durchführen. Allerdings liegen die Latenzen mit insgesamt 150 Millisekunden recht hoch, wobei bereits 60 Millisekunden alleine für die Berechnungen auf den von Amazon gemieteten Servern anfallen. Die Verzögerung durch die Übertragung setzt das Unternehmen laut Anandtech sehr optimistisch bei nur jeweils 15 Millisekunden für den Hin- und Rückweg an – einen Ping von 15 ms beim Online-Gaming haben jedoch tendenziell eher wenige Spieler. So rechnet Nvidia insgesamt mit einer Verzögerung von rund 100 Millisekunden beim Streamen im Vergleich zum direkten Spielen auf der Konsole. Dies könnte bei Ego-Shootern, Jump&Runs oder anderen schnellen Spielen schnell problematisch werden.
Ein weiterer Streaming-Dienst sorgt dafür, dass die Shield Konsole auch als Heimkino genutzt werden kann. Dabei verspricht Nvidia eine Wiedergabe der Videos mit 4K-Auflösung bei 60 FPS und einer Farbtiefe von 10 Bit pro Kanal. Dabei kommen die Codecs H.264, H.265 und VP9 zum Einsatz, für den Anschluss am Fernseher steht HDMI 2.0 zur Verfügung.
Für die Bedienung der Konsole kommt zunächst der Controller zum Einsatz, doch darüber hinaus ist auch eine Fernbedienung erhältlich, die Sprachbefehle für Google Voice Search entgegen nimmt. Via Bluetooth können zudem die Audio-Signale an die Fernbedienung gesendet werde, wo dann ein Anschluss für Kopfhörer zur Verfügung steht.
Preise und Verfügbarkeit
Zum Start stehen dem Nutzer rund 50 Spiele zur Verfügung, wobei Nvidia hier in diesem Jahr noch deutlich aufrüsten will und dabei vor allem auch AAA-Titel im Blick hat. Die neuen Titel können bei Interesse direkt über die Konsole erworben werden, zudem sind Abo-Lösungen geplant.
Zunächst wird die Nvidia Shield in den USA an den Start gehen, wo die Konsole mit Controller für 199 US-Dollar angeboten wird. Damit ist die Nvidia-Lösung zwar deutlich günstiger als herkömmliche Konsolen von Microsoft oder Sony, aber rund doppelt so teuer wie andere Streaming-Boxen. Einen Starttermin oder eine Preisgestaltung für Europa nannte das Unternehmen bislang nicht.
Nvidia Shield | |
---|---|
Abmessungen (L×B×H) | 654 × 210 × 130 mm |
Gewicht | 654 Gramm |
SoC | Tegra X1 (8 Kerne) |
GPU | Maxwell (256 Kerne) |
Arbeitsspeicher | 3 GByte |
Interner Speicher | 16 GByte (erweiterbar) |
Bluetooth | 4.1 |
WLAN | 802.11ac (2,4 GHz und 5 GHz) |
Anschlüsse | Gigabit Ethernet |
HDMI 2.0 | |
USB 3.0 (Typ A) | |
Micro-USB 2.0 | |
microSD-Slot (bis 128 GByte) | |
Infrarotempfänger | |
Gaming Features | Nvidia Grid Streaming Service |
Nvidia GameStream | |
Leistungsaufnahme | bis zu 20 Watt |
Preis | 199 US-Dollar |