Grafikkarten: 17 × AMD Radeon und Nvidia GeForce im Vergleich

Wolfgang Andermahr
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Grafikkarten: 17 × AMD Radeon und Nvidia GeForce im Vergleich

Einleitung

Am 2. August 2014 hat ComputerBase das letzte Mal den Grafikkarten-Testparcours verändert. Seitdem hat sich jedoch viel getan: Neue Grafikkarten, neue Treiber und neue Spiele machen eine erneute Aktualisierung des Testverfahrens notwendig. Darüber hinaus wurden die bestehenden Testmethoden hinterfragt und nach neuen Ansätzen gesucht, Grafikkarten zukünftig noch besser zu testen.

Pünktlich vor der Vorstellung der Radeon-R9-300-Serie von AMD ist es soweit, den neuen Testparcours mit einem Vergleich von 17 Grafikkarten von AMD und Nvidia zu enthüllen. Aktuelle Modelle von der GeForce GTX Titan X bis hin zu zwei alten Vertretern, der GeForce GTX 580 und der Radeon HD 6970, bietet der Vergleich eine aktuelle Übersicht der Leistungsfähigkeit.

Am Ende steht zudem erneut eine umfassende Kaufberatung gruppiert nach unterschiedlichen Preisklassen.

Die Neuerungen

Viel wäre eine Untertreibung. Gleich 13 von insgesamt 16 Spielen wurden ausgemustert, darunter auch der Klassiker Anno 2070. Als Ausgleich haben es jedoch 14 neue Spiele in den Parcours geschafft, darunter Blockbuster wie Assassin's Creed Unity, Far Cry 4 und natürlich GTA V. Doch auch unbekanntere Titel wie Assetto Corsa, Risen 3 und The Talos Principle haben es ins Testfeld geschafft.

Die zweifelsfrei größte und auch wichtigste Änderung ist bei den Grafikkarten selbst zu suchen. ComputerBase testet von nun an nicht mehr nur das klassische Referenzdesign, sondern stellt auch für ausgesuchte Grafikkartenserien Benchmarks bereit, die einer übertakteten Partnerkarte entsprechen. Dabei wird nicht auf ein konkretes Modell zurückgegriffen, sondern die Grafikkarte wird mit der Frequenz getaktet, die in etwa dem Durchschnitt aller im Handel erhältlichen Partnerkarten entspricht. Der genaue Vorgang sowie die tatsächlichen Taktraten sind völlig transparent und können im Benchmarks-&-Methodik-Artikel nachgelesen werden. In den Diagrammen sind die entsprechenden Grafikkarten mit dem Namenszusatz „OC-Karte“ gekennzeichnet.

Darüber hinaus feiert ein alter Bekannter sein Wiedersehen. Die Rede ist vom weit verbreiteten Sandy-Bridge-Prozessor Intel Core i5-2500K aus dem Jahr 2011, der immer noch in vielen Systemen seinen Dienst verrichtet. Dieser steht stellvertretend für ältere Prozessoren und wird die Frage klären, ob eine neue und schnelle Grafikkarte bei dieser Kombination überhaupt sinnvoll ist. Als „Hauptprozessor“ wird hingegen weiterhin ein auf 4,4 GHz übertakteter Core i7-4770K der Haswell-Generation verwendet. Der Core i5-2500K arbeitet mit den offiziellen Werkseinstellungen.

Es gibt nicht nur viele neue Spiele, auch die verwendeten Einstellungen sind zu einem Großteil angepasst worden. Anstatt stur jedes Spiel (falls vorhanden) mit vierfacher Multi-Sampling Kantenglättung und teils noch höheren Einstellungen zu testen, was spätestens in der Ultra-HD-Auflösung zu unspielbaren Ergebnissen führt, verwendet ComputerBase ab sofort die Einstellungen „normale Qualität“ und „hohe Qualität“. Erstere soll auch in höheren Auflösungen wie 2.560 × 1.440 mit einer High-End-Grafikkarte noch spielbare Frameraten erreichen. Um das zu erzielen, wird bei „normale Qualität“ durchweg auf leistungsraubendes MSAA verzichtet und stattdessen ressourcenschonendes Post-Processing-Anti-Aliasing verwendet. Bei Notwendigkeit werden darüber hinaus Details reduziert. Bei der Einstellung „hohe Qualität“ sind hingegen sämtliche Details aktiviert und zusätzlich wird, falls vorhanden, 4×MSAA hinzugeschaltet. Wer genau wissen möchte, was sich hinter den zwei Einstellungen bei jedem Spiel genau verbirgt, findet die Informationen in dem „So-testet-ComputerBase-Grafikkarten“-Artikel zum neuen Testparcours.

In Zukunft wird ComputerBase auch den sogenannten Frametimes wieder mehr Aufmerksamkeit schenken, sprich dem Zeitabstand zwischen zwei einzelnen Frames. Denn es kann durchaus vorkommen, dass die FPS-Rate zwar ausreichend hoch ist, sich ein Spiel aber dennoch nicht flüssig anfühlt – eben weil die Frameausgabe ungleichmäßig ist. Auch wenn Fraps zwar Frametimes messen kann, wird bei Grafikkarten-Artikeln das von Nvidia entwickelte Messverfahren FCAT eingesetzt, bei dem für die Messwerte das finale Bild verwendet wird. Denn Fraps misst die Frametimes bereits früh in der Renderingpipeline deutlich vor der Bildausgabe, sodass die Fraps-Messwerte nicht mit dem tatsächlichen Ergebnis übereinstimmen müssen. Die bekannte Benchmark-Software wird nur in 3.840 × 2.160 eingesetzt, da FCAT durch eine technische Limitierung keine Ultra-HD-Auflösung unterstützt.

Spätestens seit dem ungewöhnlichen Speicherverhalten der GeForce GTX 970 ist die Speichergröße bei Grafikkarten und auch die Speichernutzung für viele Spieler wieder stärker in den Fokus gerückt. Aus diesem Grund wird künftig auch der Speicherverbrauch bei neuen Grafikkarten kontrolliert. Ein Verhalten wie bei der GeForce GTX 970 lässt sich so frühzeitig erkennen. Doch auch auf die Video-Fähigkeiten wird mehr Wert gelegt. Die Frage lautet: Wie schnell kann die GPU Videos abspielen und decodieren? Full HD mit H.264-Codec ist dabei die einfachste Herausforderung. Interessanter hingegen ist der Blick auf die Ultra-HD-Auflösung und den neuen H.265-Codec.

Es hat darüber hinaus noch weitere Änderungen am Grafikkarten-Testparcours gegeben. Aufgrund der Fülle an Informationen können die Einzelheiten, wie ComputerBase Grafikkarten testet, im Benchmarks-&-Methodik-Artikel nachgelesen werden.