Spotify: Streaming-Dienst mit neuen Funktionen und Videos
Nachdem der Streaming-Dienst Wimp bereits im vergangenen August sein Angebot um Musikvideos erweiterte, zieht mit Spotify nun ein weiterer Anbieter mit einer Videofunktion nach. Das neue Feature beschränkt sich jedoch nicht nur auf Musikvideos, darüber hinaus warten die mobilen Apps mit weiteren neuen Funktionen auf.
Diese hat der schwedische Musikdienst auf einem Event in New York präsentiert. Die vorgestellte Videofunktion beinhaltet dabei nicht nur ausschließlich Musikvideos. Die Kooperationen mit diversen US-Fernsehsendern wie Comedy Central oder der britischen BBC, welche Clips des bekannten Automagazins Top Gear beisteuert, lassen einiges der zukünftigen Ausrichtung erahnen. In Deutschland wird Spotify bisher von Deutschlandradio, Mediakraft Networks und dem Bayerischen Rundfunk unterstützt. Weitere Kooperationspartner will das Unternehmen in den nächsten Wochen benennen.
Neu ist auch Spotify Running, bei dem ein Jogging-Mix aus bereits gehörten sowie mit den „Running Originals“ aus sechs exklusiv für Spotify angefertigten Musikstücken erstellt wird. Der Clou: Über Sensoren im Smartphone wird die dem Lauftempo entsprechende Taktfrequenz ermittelt und der Musikmix angepasst, wobei die Funktion auch auf ein verändertes Lauftempo reagiert. So soll der Nutzer immer die zu ihm passende musikalische Unterstützung finden. In Zukunft soll die Funktion zudem mit Applikationen von Nike und RunKeeper zusammenarbeiten.
Darüber hinaus gibt sich Spotify nicht mit fremden Inhalten zufrieden, sondern stellt ab sofort mit „Spotify Originals“ auch eigene zur Verfügung. Zu diesen zählen neben eigenen kuratierten Radio-Sendungen auch die Show „Dance Move of the Day“ der US-Schauspielerin Amy Poehler.
Um die Suche nach neuen Inhalten zu erleichtern und um für einen besseren Überblick zu sorgen, hat Spotify alle Novitäten auf der neuen Startseite „Heute“ vereint. Diese lernt darüber hinaus nun aus den Hörgewohnheiten des Nutzers, um ihm so immer gezieltere Vorschläge der Spotify Playlist-Experten sowie aus der eigenen Bibliothek unterbreiten zu können. Zukünftig wird sich das System zudem nicht nur wie bisher an dem jeweiligen Tag orientieren, sondern auch die jeweilige Uhrzeit berücksichtigten.
Die neuen Funktionen sollen schrittweise für Nutzer in den USA, Großbritannien, Deutschland und Schweden verteilt werden, wobei iOS den Vortritt erhält. Alle weiteren Systeme sollen in den nächsten Monaten folgen.
Mit den neuen Features und Partnerschaften will Spotify den Dienst für Nutzer noch attraktiver gestalten: „Musikfans sollen mit Spotify einfacher denn je den Soundtrack ihres Leben finden, indem wir ihnen ein noch breiteres Entertainment-Angebot bieten“, so Daniel Ek, Gründer und CEO des Unternehmens. Laut Ek stellt dies jedoch erst den Anfang einer großen Anzahl von Neuerungen dar.
Das Absetzen gegenüber den Mitbewerbern scheint für Spotify wichtiger denn je zu sein. Erst kürzlich wurde bekannt, dass der Streaming-Dienst auch sieben Jahre nach seinem Start große Verluste einfährt, wenn auch laut Unternehmensführung kalkuliert. Darüber hinaus soll Apple versuchen, Einfluss auf die Musikindustrie zu nehmen um die Erneuerung der Musiklizenzierung für Spotifys kostenloses Streaming-Angebot zu verhindern, was sich ebenfalls negativ auf die Nutzerzahl und somit auf Marktanteile des Unternehmens auswirken könnte. Eine Untersuchung zu den Vorwürfen seitens des amerikanischen Justizministeriums wurde bereits eingeleitet. Ob dies mit der im März bekannt gewordenen restriktiveren Haltung seitens Universal Music gegenüber Spotifys Gratis-Angebot zusammenhängt, ist bisher unklar.