WWDC 2015

Apple Music: 256 Kbit/s, Offline-Nutzung und Ermittlungen

Michael Schäfer
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Apple Music: 256 Kbit/s, Offline-Nutzung und Ermittlungen
Bild: Apple

Auch wenn sich die Gerüchte um einen Streaming-Dienst von Apple auf der WWDC 2015 bewahrheitet haben, ist das Unternehmen einige Informationen schuldig geblieben. Im Bezug auf die Klangqualität gibt es nun eine Angabe, wonach Apple Music in 256 Kbit/s den Nutzer erreichen soll. Auch einen Offline-Modus gibt es.

Damit begegnet das Unternehmen der Konkurrenz auf Augenhöhe, überbietet diese jedoch in nur wenigen Fällen. Darüber hinaus streamen Dienste wie Wimp (welches gerade in Tidal übergeht), Deezer Elite oder Qobuz verlustfrei, was bei Apple aktuell nicht möglich ist. Ob bei Apple Music auf das AAC-Format zurückgegriffen wird oder ob MP3 zum Einsatz kommt, ist bisher noch nicht bekannt.

Apple Music Google Music Spotify
Qualität stationär 256 Kbit/s MP3 bis zu 320 Kbit/s Ogg Vorbis q5 (~160 Kbit/s)
Ogg Vorbis q9 (~320 Kbit/s)
Qualität mobil 256 Kbit/s MP3 bis zu 320 Kbit/s Ogg Vorbis q3 (~ 96 Kbit/s)
Ogg Vorbis q5 (~160 Kbit/s)
Ogg Vorbis q9 (~320 Kbit/s)
Preise / Monat $ 9,99
$ 14,99
(6 Familienmitglieder)
9,99 € Spotify Free
kostenlos

Spotify Premium
9,99 €
(4,99 € Studenten
ab 14,99 € Familie)
WiMP (Tidal) Napster Deezer
Qualität stationär AAC+ 96 Kbit/s
AAC 320 Kbit/s
FLAC / ALAC
AAC 64 Kbit/s – 192 Kbit/s
(Browser MP3 128 Kbit/s)
MP3 128 Kbit/s – 320 Kbit/s
Qualität mobil AAC+ 96 Kbit/s
AAC 320 Kbit/s
FLAC / ALAC
(nur Android und iOS)
AAC 64 Kbit/s – 320 Kbit/s
MP3 128 Kbit/s – 320 Kbit/s
Preise / Monat Premium
9,99 €

Hifi
19,99 €
7,99 €
(Desktop)

9,99 €
(Desktop + Mobile)
Deezer Gratis
kostenlos

Deezer Premium+
9,99 €
Qobuz Xbox Music Juke
Qualität stationär 320 Kbit/s /
FLAC
192 Kbit/s – 256 Kbit/s 160 Kbit/s – 192 Kbit/s
(Dolby Pulse)
Qualität mobil 320 Kbit/s /
FLAC
192 Kbit/s – 256 Kbit/s 160 Kbit/s – 192 Kbit/s
(Dolby Pulse)
Preise / Monat Hifi
19,99 €

Hifi Klassik
14,99 €
9,99 € 9,99 €

Des Weiteren fehlt auch ein Offline-Modus bei Apple Music nicht, der das mobile Datenvolumen entlastet. Unklar ist bisher jedoch, in welchen Zeiträumen Nutzer sich mit dem Dienst verbinden müssen, um weiterhin auf die auf dem Gerät gespeicherte Musik zugreifen zu können. Konkurrent Spotify setzt hier zum Beispiel auf eine Frist von 30 Tagen.

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und EU

Ungemach könnte Apple von der rechtlichen Seite drohen: So sollen bereits vor der Präsentation des Musik-Dienstes Staatsanwälte der US-Bundesstaaten New York und Connecticut Ermittlungen gegen das Unternehmen sowie die Musiklabels Sony Music, Warner Music und Universal Music eingeleitet haben. Im Raum steht der Verdacht eines Wettbewerbsverstoßes. Apple soll seine Marktstellung ausgenutzt haben, um Druck auf die Musikindustrie auszuüben und diese dazu zu bewegen, keine Lizenzen mehr für kostenlose Streaming-Angebote zu erteilen. Ende März wurde zudem bekannt, das Universal Music Spotify dazu bewegen wollte, das eigene Gratisangebot einzuschränken.

Bereits im April hat auch die Europäische Union Ermittlungen gegen Apple aufgenommen und im Zuge dieser mehrere Musikfirmen zu möglichen Vereinbarungen mit Apple befragt.

In einer Stellungnahme gegenüber den US-amerikanischen Ermittlungsbehörden gab Universal Music nun an, dass man keine Vereinbarung mit Apple getroffen habe, um das Angebot der Konkurrenz einzuschränken. Weitere Ermittlungen sollen folgen.

Spotify mit neuen Geldgebern

Schon Tage vor der Bekanntgabe des neuen Musikdienstes hatte sich Spotify neue finanzielle Unterstützung geholt. So schoss der schwedische Telekommunikationskonzern Telia Sonera 115 Millionen US-Dollar in das Unternehmen und erhielt dafür einen Anteil von 1,4 Prozent am Musikdienst. Insgesamt konnte Spotify in der neuen Finanzierungsrunde 526 Millionen US-Dollar für sich verbuchen, was dem Anbieter einen Marktwert von 8,2 Milliarden US-Dollar sicherte.

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