Ouya: Razer übernimmt ausstehende „Free the Games“-Zahlungen

Max Doll
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Ouya: Razer übernimmt ausstehende „Free the Games“-Zahlungen
Bild: Razer

Nach der Übernahme von Ouya durch Razer befürchteten viele aus dem „Free the Games“-Programm finanzierte Entwickler, ausstehende Zahlungen nicht zu erhalten. Für diese Außenstände will Razer, nachdem die Problematik mediale Aufmerksamkeit generieren konnte, unter Fortführung des Programms aufkommen.

Über das „Free the Games“-Programm wollte Ouya Indie-Entwickler finanziell unterstützen, die ihre Spiele für Ouya entwickeln: Das Unternehmen versprach, eine über Kickstarter eingenommene Summe aus eigener Tasche zu verdoppeln. Freigegeben werden Teilsummen wie bei einer Publisher-finanzierten Entwicklung jeweils nach Erreichen einzelner Etappenziele. Gezahlt hat das Unternehmen allerdings aufgrund finanzieller Schwierigkeiten bislang nicht in vollem Umfang; die versprochene Summe haben nach derzeitigem Stand nur 12 von 27 Studios erhalten. Stattdessen wurde vorbeugend festgehalten, dass die getroffenen Vereinbarungen bei Bankrott oder Insolvenz eines der beiden Vertragspartner ungültig werden. Dies weckte bei vielen Studios die Befürchtung, nicht bezahlt zu werden und daher absehbar in monetäre Schwierigkeiten zu geraten.

Ausstehend ist nach aktuellen Informationen eine Summe von etwa 620.000 US-Dollar. Nachdem das Thema mediale Aufmerksamkeit generieren konnte, hat sich Razer bereit erklärt, für die ausstehenden Zahlungen aufzukommen. Das Unternehmen erklärte in einer Stellungnahme gegenüber Eurogamer, noch keinen Überblick über die Schulden von Ouya gehabt zu haben. Es bestehe jedoch ein „echtes Interesse“ daran, Indie-Entwickler zu unterstützen, weshalb der „FtG-Fond“ weiterlaufen werde. Obwohl Razer rechtlich nicht zu diesem Schritt verpflichtet ist, soll so vermieden werden, Studios nachhaltig zu verärgern – die neue Plattform benötigt ein möglichst umfangreiches Shop-Angebot, um ernsthaft attraktiv zu werden. Nur darum, „Spielern und Entwicklern etwas zurückzugeben“, wie von Razer formuliert, geht es also kaum.

Razer did not acquire hardware, agreements, pre-existing liabilities or debts from Ouya-only software related to the Ouya store and content catalog. Razer must sign new agreements with FtG developers, since there are no existing legal or non-legal developer relationships.

Razer

Um in den Genuss der ausstehenden Zahlungen zu kommen, müssen Entwickler unter anderem aus rechtlichen Gründen mit dem „neuen Ouya“ eine überarbeitete Vereinbarung unterzeichnen. Die Konditionen verändern sich dabei in zwei wesentlichen Punkten: Das entwickelte Spiel muss nicht länger exklusiv auf Cortex TV (vormals Ouya) veröffentlicht werden. Im Gegenzug verlangt Razer, dass Spiele im Wert der ausgegebenen Summe verschenkt werden. Zahlt das Unternehmen für die Entwicklung eines 10 US-Dollar teuren Spiels 10.000 US-Dollar, müssen demnach 1.000 Spiele kostenlos an Cortex-TV-Nutzer verschenkt werden. Im Kern beteiligt sich Razer somit als Backer an einer Kickstarter-Kampagne, bei der Unterstützer ebenfalls Kopien des fertigen Produktes erhalten.