Mooncrest: Ex-Bioware-Entwickler mit Fantasy-Rollenspiel auf Kickstarter
„Back to the Roots“ heißt es für ehemalige Entwickler von BioWare: Mit Hilfe von Kickstarter soll das storybasierte Fantasy-Rollenspiel Mooncrest finanziert werden, das seine Wurzeln in der Fan-Mod Twilight für Neverwinter Nights hat.
Als Grund für den Schritt über Kickstarter nennen die Entwickler den Wunsch, das Spiel zusammen mit Fans zu entwickeln, aber auch die Restriktionen einer publisher-basierten Entwicklung umgehen zu wollen: Man wolle keine „Publisher die uns erzählen, dass der Protagonist männlich sein muss, dass das Spiel zu komplex ist und für den Massengeschmack vereinfacht werden muss oder dass wir ein Multiplayer-Element brauchen um die Verkaufszahlen zu erhöhen“.
Tatsächlich klingen einige Elemente des Titels ungewöhnlich: Statt einem männlichen Helden tritt ein weibliches, aber ungleiches Heldenduo auf den Plan. Paladin Sera, die steuerbare Protagonistin, wird als „idealistisch aber naiv“ beschrieben und trifft auf Pirotase, ein Straßenkind – was zu zahlreichen Konflikten und der Konfrontation von dogmatischen Vorstellungen der Paladine und Wirklichkeit führen soll. Sämtliche Konversationen in Mooncrest werden Rollenspiel-typisch Entscheidungen abverlangen, die sich in diesem Fall direkt auf die Statuswerte der Helden auswirken – je nachdem, wie der Spieler seinen Charakter reagieren lässt, sollen Werte wie Disziplin und Mitgefühl beeinflusst werden. Angekündigt wird außerdem eine Geschichte mit Kameradschaft und Intrigen um eine düstere Verschwörung. Ins Detail gehen die Entwickler aber noch nicht.
Das Kampfsystem wird hingegen im „Souls-Style“ gehalten und sich an Demon beziehungsweise Dark Souls orientieren. Die Entwickler kündigen an, dass nur überlegtes Vorgehen zum Erfolg führen soll. Spieler müssen dabei wie im Vorbild mit einem begrenzten Ausdauerbalken abwägen, welche Aktionen sie ausführen, aber auch welche der drei Waffentypen sie nutzen. Zur Verfügung stehen Langschwert, Streitkolben und Axt. Ein direkter Klon von Dark Souls soll das Kampfsystem jedoch nicht werden: Wie in einem Rollenspiel können mit Skillpunkten neue aktive und passive Fertigkeiten freigeschaltet werden. Zudem beteiligt sich auch Begleiterin Pirotase mit einem Bogen an den Kämpfen und gibt Tipps. Als weiteres Element von Mooncrest werden herausfordernde Rätsel im Stile echter Adventures versprochen. Dabei gelte es, Logikrätsel mit Variationen klassischer Herausforderungen und neuen Problemen zu lösen.
Das fertige, DRM-freie Spiel erhalten Unterstützer für den PC ab einem Beitrag von 25 US-Dollar, die Fertigstellung wird für den Februar 2017 angepeilt. Bislang sind bereits rund 25.000 von 400.000 US-Dollar bei den Entwicklern eingegangen. Die vergleichsweise gering veranschlagte Summe für die Entwicklung des Spiels begründet das Studio mit dem Rückgriff auf eine vorhandene Engine (Unity 5), den bereits vor einem Jahr gestarteten Vorbereitungen der Preproduction-Phase sowie mit dem Verzicht auf teure, photorealistische Grafik zugunsten eines leicht stilisierten Art-Designs.
Mit Stretch Goals sollen lediglich Verbesserungen am Spiel, weitere Plattformen und Sprachen sowie die schnellere Fertigstellung finanziert werden. Primäre Gameplay-Bestandteile sollen ausdrücklich nicht über Zusatzziele realisiert werden. Bislang wurde lediglich ein solches Bonusziel enthüllt: Ab einer Summe von 425.000 US-Dollar wird Mooncrest auch für Linux erscheinen.