Windows Phone: Microsoft stellt Lumia-Apps zum Unmut der Nutzer ein
Microsoft wird Ende Oktober sechs ursprünglich von Nokia entwickelte Lumia-Apps einstellen und diese nicht länger über den Microsoft Store anbieten. Microsoft will damit ein einheitliches App-Angebot auf allen Windows-Geräten erreichen.
Betroffen von den Änderungen sind die Apps Lumia Storyteller, Lumia Beamer, Photobeamer, Lumia Refocus, Lumia Panorama und der Video Uploader. Die genannten Anwendungen sind ab sofort nicht mehr über den Microsoft Store erhältlich und können somit auch nicht mehr heruntergeladen oder installiert werden. Für bestehende Installationen gibt Microsoft hingegen Entwarnung: Installierte Apps sollen auf den Geräten nicht durch Microsoft deaktiviert oder deinstalliert werden.
Von Lumia Storyteller, Lumia Beamer, Photobeamer und Lumia Refocus werden ab dem 30. Oktober nicht mehr die Online-Dienste funktionieren. Ab dem Stichtag wird es zudem keine Aktualisierungen mehr für die Anwendungen geben.
Lumia Panorama und der Video Uploader sollen auch nach dem 30. Oktober ohne Einschränkungen funktionieren, allerdings werden auch hier keine Updates mehr angeboten und der Support wird vollständig eingestellt.
Für online gespeicherte Storyteller-Geschichten, auf die nach dem Stichtag nicht mehr zugegriffen werden kann, bietet Microsoft eine zeitaufwendige Sicherungsmöglichkeit an. Aus der App heraus kann zu den Online-Geschichten gewechselt werden, wo jede Online-Geschichte einzeln im Web betrachtet werden kann und sich Fotos sowie Videos der Geschichten auswählen und sichern lassen. Nach dem 30. Oktober können diese Dateien nicht länger vom Nutzer gesichert werden.
Die Apps Lumia Beamer und Photobeamer funktionieren ab dem 30. Oktober überhaupt nicht mehr, weil ihre Funktionalität von Online-Angeboten abhängig ist, die nach dem Stichtag nicht mehr angeboten werden.
Nutzer müssen zudem mit funktionalen Einschränkungen rechnen, wenn sie ihr Smartphone bei gegebener Verfügbarkeit auf Windows 10 Mobile aktualisieren. Einige Funktionen sollen nach dem 30. Oktober nicht mehr nutzbar sein, grundsätzlich können die Anwendungen laut Microsoft aber unter Windows 10 Mobile weiterverwendet werden, weil sie beim Umzug auf das neue Betriebssystem übernommen werden.
Als Grund für die Veränderungen an den Lumia-Apps nennt Microsoft das Ziel, auf allen Windows-Geräten ein einheitliches App-Angebot erreichen zu wollen. Die verschiedenen Lumia-Anwendungen können derzeit nur auf Lumia-Smartphones von Nokia und Microsoft genutzt werden. Stattdessen will das Unternehmen die in Windows 10 Mobile beiliegenden Apps für die Kamera und Galerie weiter entwickeln und verbessern und Funktionen aus den Lumia-Apps in diese integrieren. Viele der Lumia-Funktionen, so Microsoft, seien bereits Bestandteile der Windows-10-Apps für Kamera und Fotos.
Von Microsofts Schritten wenig angetane Nutzer sehen das in den Kommentaren auf dem Lumia-Blog allerdings anders. So gebe es keine Microsoft-Alternativen zu Storyteller, Refocus oder Beamer. Die Nutzer geben an, dass Windows 10 Mobile aktuell fast alle Lumia-Funktionen fehlen würden und dass die Behauptung von Microsoft, viele Funktionen seien bereits integriert, schlichtweg falsch sei. Microsoft wird vorgeworfen, entscheidende Apps, die die Windows-Plattform ausmachen, ohne Ersatz zu streichen. Fast alle der aktuell rund 100 Kommentare sind negativer Natur.