Storage Class Memory: HP und SanDisk machen 3D XPoint Konkurrenz
Nach Intel und Micron (IMFT) verkünden auch HP und SanDisk an einer neuen Speichertechnik zu arbeiten, die „1.000 Mal schneller“ als Flash-Speicher sei und dabei „1.000 Mal mehr Haltbarkeit“ biete – beim Marketing ziehen beide Joint-Ventures somit gleich.
Ziel der Kooperation ist es, einen Speicher des Typs Storage Class Memory (SCM) zu schaffen. Diese Kategorie beschreibt einen Zwischenschritt zwischen nicht-flüchtigem (non-volatile) Massenspeicher und schnellem Arbeitsspeicher (DRAM). Intel und Micron bedienen die Zwischenstufe unter den etablierten Speichertechniken mit der 3D XPoint genannten Lösung, die sowohl als DIMM als auch in High-End-SSDs eingesetzt werden soll.
Die Ankündigung von HP und SanDisk geht nur wenig ins Detail. Bei der Entwicklung der neuen Speichertechnik sollen die Kenntnisse von HP im Bereich der Memristor-Technik und jene von SanDisk im Bereich der ReRAM-Technik zusammenfließen. Deutlich schneller und haltbarer als NAND-Flash, wird die Geschwindigkeit von DRAM wie auch bei 3D XPoint voraussichtlich nicht erreicht. Gegenüber DRAM soll die Technik aber Vorteile bei Datendichte, Leistungsaufnahme und Kosten bieten. Zudem wird auch eine höhere Langlebigkeit (persistence) als bei DRAM in Aussicht gestellt – dies ist nach bisherigem Kenntnisstand bei 3D XPoint nicht der Fall. Eine Verwandtschaft beider Techniken ist nicht nur aufgrund der Leistungsprognosen wahrscheinlich. Das „XPoint“ in 3D XPoint steht für die schachbrettartige Cross-Point-Architektur, die auch bei SanDisks und Toshibas ReRAM-Technik zu finden ist.
HP und SanDisk sehen die noch namenlose SCM-Technik für den Einsatz in Servern und Hochleistungsrechnern (HPC) vor, wo „tens of terabytes“ des neuen Speichers unter anderem Datenbanken und Echtzeitanalysen beschleunigen sollen. Zudem soll die Technik auch einen Beitrag zu HPs Computer-Architektur-Projekt „The Machine“ leisten, das die grundlegende Computer-Architektur „neu erfinden“ soll. Details zu dem Projekt wurden bisher nicht veröffentlicht, allerdings spricht HP dabei auch von einer Verschmelzung von Arbeitsspeicher und Massenspeicher, wozu die Eigenschaften der neuen Speichertechnik passen.
The Machine will fuse memory and storage, flatten complex data hierarchies, bring processing closer to the data, embed security control points throughout the hardware and software stacks, and enable management and assurance of the system at scale.
The Machine will reinvent the fundamental architecture of computers to enable a quantum leap in performance and efficiency, while lowering costs over the long term and improving security.
HP