Jolla: Finnisches Startup vorerst gerettet – Tablets ungewiss
Das finnische Startup Jolla, das mit Sailfish OS ein eigenes mobiles Betriebssystem entwickelt, hat eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen. Es ist zwar nicht bekannt, wie viel Geld in die Kassen von Jolla fließt, die Geschäftsführung gibt sich aber zuversichtlich, nun auch bald das Jolla-Tablet weiter ausliefern zu können.
In den letzten Wochen stand es nicht gut um Jollas Finanzen. Eine im November gescheiterte Finanzierungsrunde brachte das Unternehmen an den Rand des Konkurses. Die Situation erzwang sogar die Freisetzung eines Großteils der Belegschaft.
Jetzt gibt Antti Saarnio, Mitbegründer und Vorstandsmitglied, in einem Blogeintrag vorerst Entwarnung. Die gescheiterte Finanzierungsrunde konnte im Dezember zu einem positiven Ende gebracht werden, auch wenn die offizielle Mitteilung (PDF) darüber die wichtigste Information vermissen lässt – die Summe, die Jolla dabei erlösen konnte. Aus dem Blog geht auch nicht hervor, ob nun die freigesetzte Belegschaft wieder eingestellt werden wird oder ob die Angestelltenliste weiter auf Sparflamme bleibt.
Saarnio bedankt sich für die Unterstützung aus der Community im schlimmstmöglichen Death Valley, durch das sich ein Startup kämpfen müsse und berichtet, eine neue sichere Finanzierung sei für das Unternehmen gesichert worden. Er stellt klar, dass dieser Kampf zwar Wunden geschlagen habe, betont aber, die Weiterentwicklung von Sailfish OS sei gesichert.
„All of your cases will be dealt with [...]. So hang in there, the answers are coming.“ Antti Saarnio zum Jolla-Tablet
Hier soll auch künftig der Fokus des Unternehmens liegen. Laut Saarnio sei Sailfish OS 2 sehr positiv aufgenommen worden und das Unternehmen werde hier die „Ressourcen aufstocken“, um den Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. Die Suche nach neuen Partnern konzentriere sich weiterhin auf die BRICS-Nationen Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika mit Fokus auf Russland und Indien, das jährlich rund 100 Millionen neue Smartphone-Anwender zählt.
Abschließend geht Saarnio auf das Tablet-Fiasko ein. Vorsichtig formuliert er, man werde jetzt, da die größte Not beseitigt sei, einen Plan entwickeln, wie mit der Situation umzugehen sei. Er bittet um weitere Geduld. Alle Fälle würden abgehandelt werden, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, die dem Finanzchaos geschuldet sei. Aber auch hier fehlt eine klare Aussage, dass die Tablets ausgeliefert werden.