Buchhandel: Amazon soll bis zu 400 Buchläden planen

Tobias Reuter
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Buchhandel: Amazon soll bis zu 400 Buchläden planen
Bild: Amazon

Die im November 2015 eröffnete erste Buchhandlung von Amazon könnte nur der Anfang gewesen sein. Der Onlineversand-Riese soll insgesamt zwischen 300 und 400 Buchläden planen, so das Wall Street Journal. Damit würde Amazon in den USA zu einem ernsthaften Konkurrenten für den bisherigen Marktführer Barnes & Noble aufsteigen.

Der Bericht basiert auf einer Aussage des Shoppingmall-Betreibers Sandeep Mathrani: „Amazon wird Buchhandlungen eröffnen; das Ziel sind, wenn ich es richtig verstanden habe, 300 bis 400 Läden“, wie Mathrani während der gestrigen Telefonkonferenz im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen seines Konzerns General Growth Properties beiläufig mitteilte, als er eine Frage bezüglich des Besucheraufkommens in Einkaufszentren beantwortete. Der vom Wall Street Journal kontaktierte Amazon-Sprecher verweigerte jeglichen Kommentar zu den etwaigen Plänen.

Laut dem Bericht sind Amazons Bestrebungen mittel- und langfristiger Natur, da selbst ein solch finanzstarker Konzern die anvisierte Masse an Buchhandlungen nicht ohne Weiteres aus dem Boden stampfen könne; es benötige Jahre, geeignete Standorte zu finden, Mietvereinbarungen auszuhandeln und Mitarbeiter anzuheuern. Der amerikanische Buchladen-Marktführer Barnes & Noble betreibt aktuell 640 Ladengeschäfte.

Amazon eröffnete die erste eigene Buchhandlung Anfang November 2015 in Seattle, der Heimatstadt des Konzerns. Ziel des Ladengeschäfts sei es, die Vorteile von Ladengeschäft und Online-Store zu kombinieren, so Amazon. Der Onlineversand-Riese wählt das Bücher-Sortiment anhand von Kuratoren und diverser Faktoren wie Kundenrezensionen, Vorbestellungen und Verkäufen aus. Zudem wird das Geschäft als Showroom für Amazon-Hardware wie Fire TV, Fire-Tablets und Kindle-Modelle genutzt.