Western Digital: EU-Kommission genehmigt SanDisk-Übernahme
Die Europäische Kommission hat für die Übernahme des Speicheranbieters SanDisk durch den Festplattenhersteller Western Digital grünes Licht gegeben. In Absprache mit US-Kartellbehörden wurde entschieden, dass die Übernahme wettbewerbsrechtlich unbedenklich sei.
Western Digital ist der weltweit größte Anbieter von Festplatten (HDDs), während SanDisk bei Flash-Speicher-Laufwerken (SSDs, Speicherkarten u.a.) hohe Marktanteile besitzt. Dennoch hat die EU-Kommission keine Bedenken, dass die Konzerne vereint werden, da durch andere Hersteller weiterhin Konkurrenzdruck bestehe, wie in der Pressemeldung erklärt wird:
Auf dem Markt sind mit Intel, Toshiba, Micron und Samsung weitere starke und fest etablierte Anbieter vertreten, die auch das aus dem Zusammenschluss hervorgehende Unternehmen weiter unter Wettbewerbsdruck setzen werden.
Pressemeldung der EU-Kommission
Zudem sahen die Prüfer keine Gefahr, dass durch die Übernahme Wettbewerber am Zugang zu Flash-Speicher gehindert werden. Für andere Hersteller von NAND-Flash bestehe zudem weiterhin „eine ausreichende Kundenbasis“. SanDisk kooperiert seit Jahren mit Toshiba bei der Fertigung von Flash-Speicher. Die Zusammenarbeit soll auch nach einer Übernahme durch Western Digital (WD) fortgeführt werden, womit sich WD eine direkte Quelle für NAND-Flash erschließt.
Samsung, Intel/Micron (IMFT) und SK Hynix sind die anderen großen Flash-Hersteller. Mit Micron pflegt WD-Konkurrent Seagate eine strategische Partnerschaft, bei der es auch um die Versorgung mit NAND-Flash geht.
Die geplante Übernahme von SanDisk hatte Western Digital im Oktober 2015 angekündigt. Dabei stand ein Kaufpreis von rund 19 Milliarden US-Dollar im Raum. Damals hieß es, dass die Übernahme voraussichtlich im dritten Quartal 2016 abgeschlossen sein wird.