Nvidia Pascal: Doppelte Leistung für Europas schnellsten Supercomputer
Der schnellste Supercomputer Europas soll dank eines Upgrades mit Pascal-GPUs von Nvidia und neueren Intel-Prozessoren bald mehr als doppelt so schnell werden. Aktuell erreicht der Piz Daint genannte Supercomputer des Swiss National Supercomputing Center (CSCS) in Lugano eine theoretische Spitzenleistung von 7,787 PetaFLOPS.
Damit ist der Supercomputer vom Typ Cray XC30 aktuell noch auf Platz 7 der 500 schnellsten Supercomputer. Im Rahmen des für das vierte Quartal geplanten Upgrades sollen sowohl die Prozessoren als auch die GPUs von Piz Daint aktualisiert werden. Die CPUs vom Typ Intel Xeon E5-2670 (Sandy Bridge-EP) sollen durch neuere Haswell-Prozessoren ersetzt werden, statt der Nvidia Tesla K20X auf Basis der Kepler-Architektur werden in Zukunft GPU-Beschleuniger auf Basis der gerade erst vorgestellten Pascal-Architektur eingesetzt.
Das System verfügt aktuell zwar über insgesamt 5.272 Nodes mit je einem Prozessor und einem GPU-Beschleuniger, laut Pressemitteilung werden aber nur 4.500 Pascal-GPUs verbaut. Zusätzlich zu dem Hardware-Upgrade wird das CSCS Piz Daint mit Piz Dora zu einem einzigen Supercomputer zusammenlegen, der dann weiter Piz Daint genannt wird. Der derzeit als Erweiterung für Piz Daint genutzte Cray XC40 verfügt über 1.256 Nodes mit je zwei Intel Xeon E5-2690 v3 (Haswell-EP, 12 Kerne). In Zukunft wird Piz Daint den Nutzern somit sowohl hybride Nodes mit CPU und GPU als auch reine CPU-Nodes zur Verfügung stellen können.
Die Investitionen für das Upgrade in Höhe von 40 Millionen Schweizer Franken werden von der ETH Zürich getragen. Zu den Aufgabengebieten von Piz Daint zählen unter anderem die Auswertung von Daten des Large Hadron Collider am CERN und Berechnungen für das Humain Brain Project. Zudem wird der Supercomputer beispielsweise von Klimaforschern, Kosmologen, Materialwissenschaftlern und Seismologen genutzt.