GeForce GTX 1080 im Test: Ein Paukenschlag in 16 nm mit 1,8 GHz und GDDR5X

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Wolfgang Andermahr
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Die GeForce GTX 1080 Founders Edition

Die erste Grafikkarte, die auf die Pascal-GPU GP104 setzt, ist die GeForce GTX 1080. Zuerst am Markt erhältlich ist die von Nvidia „Founders Edition“ getaufte Version.

Die GeForce GTX 1080 Founders Edition hatte nach der Ankündigung für Verwirrung gesorgt, denn zunächst schienen deren besondere Eigenschaften nicht ersichtlich. Der Grund: Es gibt sie nicht. Die „Founders Edition“ ist das, was die Referenzdesigns seit Jahren sind: Eine von Nvidia komplett gefertigte Grafikkarte mit PCB und Kühlsystem. Ab sofort verspricht Nvidia für die in der Vergangenheit in der Regel nicht an Partnerkarten heranreichende Version allerdings ein „Premiumdesign“ und hat diesem erstmals einen Namen gegeben.

Nvidia GeForce GTX 1080 im Test
Nvidia GeForce GTX 1080 im Test

Die UVP liegt bei 789 Euro

Die GeForce GTX 1080 Founders Edition kommt mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 789 Euro auf den Markt und soll ab dem 27. Mai sowohl unter Nvidia.com als auch bei Händlern erhältlich sein. Partnerkarten mit anderen Kühlern und Taktraten sollen Anfang Juni folgen und – das wäre neu – wenig günstiger werden. Die Founders Edition soll auf Wunsch der Boardpartner über die gesamte Lebenszeit der GeForce GTX 1080 von Nvidia erhältlich sein.

Taktraten, Speicher und TDP

Beim Vergleich der GeForce GTX 1080 im Referenzdesign mit den Flaggschiffen auf Basis von GM200 und GM204 zeigen sich der extrem hohe GPU-Takt und der Speicherausbau mit 8 GB GDDR5X bei einer TDP von nur 180 Watt als herausstechende Merkmale.

Fast 1,8 GHz Boost-Takt liegen über 500 MHz über den Taktraten der Vorgänger GeForce GTX 980 und GeForce GTX 980 Ti. Trotz schnellerem Speicher kommt die GeForce GTX 1080 bei der Speicherbandbreite allerdings nicht an das 384 Bit breite Interface der GeForce GTX 980 Ti heran.

Fast Sync für Pascal und Maxwell
Fast Sync für Pascal und Maxwell (Bild: Nvidia)
Nvidia GeForce GTX 1080 Founders Edition Nvidia GeForce GTX 980 Ti Nvidia GeForce GTX 980 AMD Radeon R9 Fury X
Chip: GP104 GM200 GM204 Fiji / 2 × Fiji
Transistoren: ca. 7,2 Mrd. ca. 8,0 Mrd. ca. 5,2 Mrd.
ca. 8,9 Mrd.
Variante
ca. 17,8 Mrd.
Fertigung: TSMC 16 nm FF+ TSMC 28 nm HP
Shader-Einheiten: 2.560 2.816 2.048
4.096
Variante
8.192
Basis-Chiptakt: 1.607 MHz 1.000 MHz 1.126 MHz
Variante
Maximaler Chiptakt: 1.785 MHz 1.202 MHz 1.240 MHz
1.050 MHz
Variante
1.000 MHz
TFLOPs (FP32): 9,1 TFLOPs 6,8 TFLOPs 5,1 TFLOPs
8,6 TFLOPs
Variante
16,4 TFLOPs
TFLOPs (FP16): 9,1 TFLOPs ?
KI-Kerne: Keine ?
TFLOPs (FP16) mit KI: Nein ?
Raytracing: Nein ?
ROPs: 64 96 64
64
Variante
128
Pixelfüllrate: 114 GPix/s 106 GPix/s 79 GPix/s
67 GPix/s
Variante
128 GPix/s
TMUs: 160 176 128
256
Variante
512
Texelfüllrate: 286 GTex/s 212 GTex/s 159 GTex/s
269 GTex/s
Variante
512 GTex/s
DirectX (Feature-Level): 12_1 12_0
Speichergröße: 8 GB GDDR5X 6 GB GDDR5 4 GB GDDR5 4 / 8 GB HBM
Speichertakt: 5.000 MHz 3.506 MHz 500 MHz
Speicherinterface: 256 Bit 384 Bit 256 Bit 4.096 Bit
Speicherbandbreite: 320 GB/s 337 GB/s 224 GB/s 512 GB/s
Leistungsaufnahme Typisch/Maximal: ?/180 Watt ?/250 Watt ?/165 Watt
275 Watt/?
Variante
350 Watt

Kühlsystem und PCB

Optisch erinnert die GeForce GTX 1080 Founders Edition stark an die seit der GeForce GTX Titan bekannten Referenzmodelle. Die Formgebung der äußeren Hülle ist kantiger gestaltet, davon abgesehen gibt es aber kaum sichtbare Unterschiede.

Die Vapor-Chamber ist geblieben

Während Nvidia das Innenleben des Kühlers bei GeForce GTX 980 und GeForce GTX 970 aufgrund der gesunkenen TDP etwas abgespeckt hat, setzt die GeForce GTX 1080 trotz abermals gesunkener Leistungsaufnahme weiterhin auf die potentere Ausbaustufe der GeForce GTX 980 Ti: Eine Vapor-Chamber direkt über der GPU sorgt für den schnellen Abtransport der Verlustleitung. Auf dem Papier wird diese Entscheidung dem Anspruch an einen hochwertigeren Charakter des Referenzmodells gerecht.

Nvidia GeForce GTX 1080 im Test

Der Lüfter steht immer noch nicht still

Davon abgesehen besteht der Kühler aus einem Alu-Kühlkörper und dem bekannten, im Durchmesser 65 mm messenden Radial-Lüfter – der, anderes als fast alle Partnerkarten, auch bei niedrigen GPU-Temperaturen mit rund 1.000 Umdrehungen weiter dreht. Die Bohrungen zur Befestigung sind dieselben wie bei der Referenzkarte zur GeForce GTX 980. Entsprechend passen auch dieselben reinen GPU-Wasserkühler.

Die Rückseite ist mit einer Backplate versehen. Diese lässt sich teilweise entfernen, um im Dual-GPU-Betrieb einen besseren Luftfluss zu gewährleisten. Laut Nvidia soll der Kühler die Grafikkarte auch in extremen Situation und bei hohen Außentemperaturen die GPU im grünen Bereich halten können.

Mehr Phasen und mehr Effizienz

Nvidia hat die Stromversorgung des PCBs der GeForce GTX 1080 Founders Edition überarbeitet. Sie soll somit auch mit höheren Übertaktungsversuchen keine Probleme bekommen. Es gibt nun eine Fünf-Phasen-Versorgung für die GP104-GPU, eine Phase mehr als bei der GeForce GTX 980. Durch vielfältige Optimierungen soll das PCB die Energieeffizienz um sechs Prozent gegenüber dem Vorgänger steigern. Auch auf geringe elektronische Störgeräusche will man geachtet haben. Die 180 Watt TDP werden über einen einzigen Acht-Pin-Stromstecker sichergestellt.

GeForce GTX 1080 Founders Edition
Merkmal Ausprägung
Karte PCB-Design Eigenentwicklung
Länge 27 cm
Stromversorgung 1 x 8 Pin
Kühler Design Referenz-Kühler, 2 Slot
Kühlkörper Alu-Kern, Alu-Radiator, Vapor-Chamber
Lüfter 1 x 65 mm (radial)
Lüfter abgeschaltet (2D) Nein
Takt
(Stromsparmodus)
GPU-Basis 1.607 (139 MHz)
GPU-Maximum 1.886 MHz
Speicher 5.000 MHz (405 MHz)
Speichergröße 8.192 MB GDDR5X, Micron
Anschlüsse 1 x Dual-Link-DVI
1 x HDMI 2.0b
3 x DisplayPort 1.4