MWC 2017

Huawei: 5G und LTE können sich einen Frequenzblock teilen

Nicolas La Rocco
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Huawei: 5G und LTE können sich einen Frequenzblock teilen
Bild: Qualcomm

Wenn das für Endkunden relevante 5G-Zeitalter ab dem Jahr 2020 anbricht, wird LTE noch eine sehr große Verbreitung haben und neben 5G koexistieren. Huawei will 5G aber nicht nur parallel zu LTE realisieren, sondern sogar im selben Frequenzspektrum in aufgeteilten Frequenzblöcken. Die Idee zeigte der Hersteller zum MWC 2017.

5G, LTE und 3G werden lange Zeit koexistieren

Der neue Mobilfunkstandard 5G wird für lange Zeit neben LTE koexistieren, die Deutsche Telekom sieht sogar 3G noch bis 2020 und darüber hinaus neben 5G im Einsatz. Das sagte Telekom-Chef Timotheus Höttges im Rahmen des MWC.

Aufteilung von Frequenzblöcken für 5G und LTE

Für Huawei ist 5G nicht unbedingt auf den bisher als Standard angesehenen Frequenzbereich über 6 GHz beschränkt. Die Netzwerk-Sparte des Konzerns, die als Mobilfunkausrüster derzeit massiv in die Forschung von neuen Technologien rund um 5G investiert, zeigt zur Messe in Barcelona auch ein Konzept, bei dem das Spektrum unter 3 GHz, also die klassischen LTE-Frequenzen, für 5G genutzt werden.

Dies findet allerdings nicht exklusiv auf den dort verwendeten Frequenzblöcken (Carrier) statt, sondern in zugewiesenen Bereichen des Frequenzblocks, die gerade nicht für LTE verwendet werden. Ein Mobilfunkanbieter könne dabei selbst definieren, wie er das Carrier-Management vornehme.

Die hier gezeigte Grafik stammt ursprünglich von Qualcomm und zeigt im rechten der zwei Bilder in der Höhe vier Antennen eines MIMO-Aufbaus und in der Breite die verschiedenen Frequenzblöcke für die Carrier Aggregation (CA). Der von ComputerBase schwarz markierte Bereich des Frequenzblocks könnte im Beispiel von Huawei für 5G und der andere Bereich für LTE verwendet werden.

Hinweis: Die von Huawei am Stand gezeigte eigene Grafik durfte nicht fotografiert werden, daher die Bildmanipulation einer anderen Grafik.

Ungenutzte Ressourcen im Netz minimieren

Das von Huawei gezeigte Konzept könnte die Effizienz bestehender Infrastruktur erhöhen und ungenutzte Ressourcen im Netz minimieren. An bekannte Standards hält sich der Hersteller zumindest laut aktueller Definition aber nicht damit, ein konkretes Anwendungsbeispiel bei einem Operator gibt es dafür noch nicht. Die Deutsche Telekom geht für alle Mobilfunkanbieter zusammen gerechnet von Kosten in Höhe von 300 bis 500 Milliarden Euro für den flächendeckenden Ausbau von 5G in Europa aus. Huaweis neuer Ansatz könnte die Kosten übergangsweise etwas reduzieren.

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