Apple: A10X Fusion des iPad Pro wird in 10 nm bei TSMC gefertigt

Nicolas La Rocco
53 Kommentare
Apple: A10X Fusion des iPad Pro wird in 10 nm bei TSMC gefertigt
Bild: iFixit

Bisher hatte es nur Vermutungen gegeben, dass Apple das A10X-Fusion-SoC des neuen iPad Pro (Test) statt in 16 in 10 Nanometer FinFET bei TSMC fertigen lässt. Eine Chip-Analyse von Tech Insights bestätigt dies nun aber. Apple ist nach Samsung und Qualcomm der dritte Anbieter eines 10-nm-SoCs. Für TSMC ist es die 10-nm-Premiere.

Die von Samsung in 10 nm LPE gefertigten System-on-a-Chips Exynos 8895 und Qualcomm Snapdragon 835 (Test) waren bisher die einzigen Chips, bei denen die Fertigung in 10 nm jeweils zur Präsentation beworben wurde. Apple gibt bekanntlich nicht preis, welches Fertigungsverfahren zum Einsatz kommt oder welches Unternehmen die im iPhone, iPad und iPod touch verwendeten A-Chips produziert.

X-Chip führt erstmals neues Fertigungsverfahren ein

Nach einem kurzen Abstecher zu Samsung für das Dual-Sourcing des A9 des iPhone 6s (Test) und iPhone SE (Test) ist Apple seit dem A9X wieder treuer Kunde von TSMC.

Wie Tech Insights jetzt bei einer Analyse des neuen Hexa-Core-Chips A10X Fusion herausgefunden hat, lässt Apple das SoC in TSMCs brandneuem 10-nm-FinFET-Verfahren fertigen. Es ist damit die erste Massenfertigung von TSMC in 10 nm sowie Apples erster 10-nm-Chip. Für TSMC soll die 10-nm-Fertigung nur ein kurzlebiger Zwischenschritt sein, bevor im kommenden Jahr bereits 7 nm FinFET ausgerollt wird.

Außerdem ist es erstmals ein X-Chip, der ein neues Fertigungsverfahren bei Apple einführt. Bisher war dies immer zuerst bei den normalen A-Chips des iPhones der Fall.

Deutlich kleiner trotz Hexa-Core-CPU

Mit insgesamt vier CPU-Kernen mehr als im A9X und erneut zwölf GPU-Kernen hat der A10X Fusion eine Die-Größe von 96,4 mm². Der Dual-Core-Chip A9X kommt auf 143,9 mm² und ist gemessen an der Die-Fläche somit rund 50 Prozent größer. Es ist Apples bisher kleinster A-Chip aus der X-Serie.

Statt der zwei Twister-Kerne des A9X kommen im A10X Fusion drei Hurricane-Kerne als Performance-Cluster und drei Zephyr-Kerne als Power-Cluster zum Einsatz. Es handelt sich um eine Ausbaustufe des A10 Fusion aus dem iPhone 7 (Test), der auf jeweils zwei Hurricane- und Zephyr-Kerne kommt – mit niedrigerem Takt. Als Grafikeinheit nutzt Apple erneut ein 12-Core-Design, das auf einer PowerVR-Lösung von Imagination Technologies basiert. Das verdeutlicht ein Blick ins Innere des Chips. Ab Ende 2018/Anfang 2019 will Apple eine selbst entwickelte GPU einsetzen.

Vergleich zwischen Apple A9X und A10X Fusion
Vergleich zwischen Apple A9X und A10X Fusion (Bild: Tech Insights)

Hohe Leistung und geringerer Verbrauch

Die Leistung des A10X Fusion ist im ARM-Segment sowohl in puncto CPU als auch GPU konkurrenzlos hoch, das haben mehrere Messungen im Test des neuen iPad Pro ergeben. Doch auch in puncto Laufzeiten konnten bessere Ergebnisse gegenüber der ersten Generation des iPad Pro festgestellt werden. Das ließ den Einsatz eines sparsameren Chips vermuten, bestätigen ließ sich das zum Zeitpunkt des Tests allerdings nicht. Die Analyse von Tech Insights holt das jetzt nach.