22FDX: Globalfoundries setzt weiter auf SOI-Fertigungsprozess

Volker Rißka
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22FDX: Globalfoundries setzt weiter auf SOI-Fertigungsprozess
Bild: TSMC

22FDX steht bei Globalfoundries für eine kostengünstige und stromsparende Lösung zu aktuellen FinFET-Fertigungsprozessen. Mit über 50 verschiedenen Designs für den aktuellen SOI-Prozess vermeldet Globalfoundries den Durchbruch der 2-Milliarden-US-Dollar-Marke, die an Umsatz mit den fertigen Produkten generiert wurde.

Wie erfolgreich ein Fertigungsprozess eines Auftragsfertigers ist, lässt sich in der Regel schwer fassen. Die Anzahl der Design Wins für diesen ist ein Indikator, aber letztlich ist es die Menge an produzierten Chips in eben dem Herstellungsverfahren, die die größte Aussagekraft hat. Jene nennt Globalfoundries zwar nicht, erklärt jedoch, dass mit 22FDX und insgesamt über 50 verschiedenen Lösungen, die darauf abgestimmt sind, mehr als zwei Milliarden US-Dollar Umsatz bei den Abnehmern der Chips generiert wurden.

22FDX hat fast nichts mehr mit früheren SOI-Produkten von Globalfoundries/AMD gemein, denn der Prozess ist dabei explizit auf Low-Power-Operationen ausgelegt, eine Option für hohe Performance gibt es nicht. Bereits vor fünf Jahren von ST Microelectronics vorgestellt (YouTube), hat es bis zur finalen und serienreifen Umsetzung aber doch länger gedauert als geplant. Das eigentlich etwas teurere SOI-Verfahren spart durch den Wegfall von FinFET jedoch wieder Geld ein. Da es zudem nur auf Low Power ausgelegt ist, ist der Herstellungsaufwand gegenüber klassischen Bulk-Transistoren geringer, weil etliche Zusatzschichten wegfallen und weniger Belichtungsmasken zur Strukturerzeugung benötigt werden.

Globalfoundries wirbt für die Produkte dementsprechend mit Taktraten von bis zu 500 MHz bei nur 0,4 Volt Spannung, welche den Prozess prädestiniert machen soll für Lösungen aus dem Bereich des Internet of Things, Wearables, 5G und Automotive.

Nachfolge-Produkte von Globalfoundries und Samsung

Einen Nachfolger für 22FDX hat Globalfoundries ebenfalls bereits seit längerem in den Fahrplänen: 12FDX. Doch damit ist der Hersteller nicht allein, auch Samsung will in dem Bereich mitmischen. In den Dresdener Werken sollten ursprünglich ab kommendem Jahr die ersten 12FDX-Chips vom Band laufen, jetzt soll es aber laut EE Times erst Ende 2020 soweit sein. Im nächsten Jahr will Samsung laut selbem Bericht mit seinem 18-nm-FD-SOI-Prozess in Serie starten.

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