Jagged Alliance Rage!: Survival und Wut-Kampf kreuzen Rundentaktik

Max Doll
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Jagged Alliance Rage!: Survival und Wut-Kampf kreuzen Rundentaktik
Bild: THQ Nordic

Jagged Alliance hat im Taktik-Genre noch immer einen Ruf, der auf den Rundenstrategiespielen der Jahre 1997 und 1999 beruht. An Spielprinzip und vergangene Erfolge will THQ Nordic nun nach dem Erwerb der Markenrechte anknüpfen. Für Jagged Alliance steht damit bereits der dritte Comeback-Versuch an.

Nach Jagged Alliance: Back in Action (Test) und dem Kickstarter-Flop Jagged Alliance Flashback soll Jagged Alliance: Rage! an einstigen Glanz anknüpfen. Angesiedelt wird das Spiel 20 Jahre nach den Geschehnissen des Debuts. In diesem Zeitfenster sollen Spieler einen „Roadtrip durch eine Dschungelhölle“ erleben, verspricht die kurze Ankündigung. Gegenspieler auf der Stück für Stück zu befreienden tropischen Insel sind in diesem Teil ein Drogenbaron und seine „durchgedrehte Armee“.

Neue Elemente

Einfach neu aufgelegt wird das alte Konzept von THQ Nordic nicht. Rage! soll sich dem Rundentaktik-Genre mit einem neuen Ansatz nähern und wird unter anderem Adventure-Elemente beinhalten. Die aus dem ersten Teil bekannten Söldner wie Shadow und Iwan finden sich zudem hinter feindlichen Linien wieder und müssen sich in 20 Jahre älteren Formen mit mangelnder Ausrüstung und fehlendem Proviant herumschlagen.

Im Kampf, der kooperativ auch zu zweit ausgetragen werden kann, wird zudem eine lautlose Option offen stehen. Die größte Neuerung spiegelt sich aber bereits im Namen wider: Je länger ein Kampf dauert, desto mächtiger sollen Wut-Fertigkeiten werden, die den Söldnern zur Verfügung stehen. Zum Einsatz kommen überdies „experimentelle Drogen“, die sich gegen Feinde einsetzen lassen. Zwischen Kämpfen spielen persönliche Animositäten und Befindlichkeiten der Söldner eine wichtige Rolle.

Positiver Ersteindruck

Natürliche Skepsis an der Gangbarkeit dieser Idee vermag ein Preview von Rock, Paper, Shotgun zerstreuen. Rage! verhalte sich zu Jagged Alliance 1 und 2 wie XCOM zu UFO: Enemy Unknown, sei also ein eigenständiges, aber vielversprechendes Reboot. Als Plus werden unter anderem das Survival-Element mit dem Managen von Ressourcen, Dehydration, Infektionen und dauerhaften Verletzungen genannt; das Spiel halte seinen Spieler in einem Gefühl permanenter Krise, ohne unfair oder trivial zu werden.

Aktuell leidet Rage! aber noch unter seiner KI, Programmfehlern und der unnötig verlangsamten Spielgeschwindigkeit. Dem Spiel fehle noch eine ordentliche Menge Feinschliff, so das Urteil, es liefere aber alle Bausteine für eine gelungene Neuinterpretation des Klassikers.

Jagged Alliance: Rage! wird von Cliffhanger Productions (Shadowrun Chronicles, Jagged Alliance Online) entwickelt und soll schon in diesem Herbst für rund 20 Euro auf dem PC und knapp 30 Euro auf PlayStation 4 und Xbox One erscheinen.