Statt Kauf: Paradox testet Abo-Modell für Europa Universalis IV

Max Doll
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Statt Kauf: Paradox testet Abo-Modell für Europa Universalis IV
Bild: Paradox Interactive

Die komplexen und langlebigen 4X-Strategiespiele von Paradox werden mit abschreckenden Unmengen von DLCs erweitert. Zugleich bewegt sich die gesamte Branche immer stärker in Richtung von Abo-Modellen. Folgerichtig testet auch Paradox nun ein solches, um erste Erfahrungen zu sammeln.

Anders als bei Microsoft, EA oder Ubisoft wird Paradox für eine monatliche Gebühr nicht etwa Zugriff auf alle eigenen Spiele gewähren, sondern nur auf ein einziges. Per wiederkehrender Zahlung wird zunächst als Testballon das sieben Jahre alte Europa Universalis IV angeboten. Kunden erhalten dann allerdings nicht nur Zugriff auf das Basisspiel, sondern auch auf alle veröffentlichten sowie künftigen DLCs – zumindest zur Laufzeit des Abos.

Für Spiele, in den Fans hunderte Stunden verbringen können, erscheint eine DLC-Flatrate mit Blick auf die Spielzeit und damit die Kosten pro Stunden potentiell attraktiv. Kann das Modell also Sinn ergeben? Auf den ersten Blick schon, schließlich verlangt der Publisher für alle 31 DLCs für Europa Universalis auf Steam 341,73 Euro. Bundles mit den meisten großen Erweiterungen werden allerdings immer wieder für weit weniger angeboten, so etwa zur Zeit über Humble Bundle.

Viele DLCs kosten viel
Viele DLCs kosten viel

Ob sich ein Abo-Modell aber lohnt oder nicht lohnt, steht in den Sternen. Der Gegenwert steht und fällt mit dem Preis – ohne diesen sind keine konkreten Rückschlüsse möglich. Realistisch ist ein Bereich zwischen fünf und zehn Euro monatlich, wobei die Luft am oberen Ende dieses Spektrums dünn wird: Wenn die Wahl zwischen zwei bis vier Monaten Abo oder dauerhaftem Kauf von Spiel und den interessantesten Erweiterungen besteht, gewinnt letztere Option in der Regel, sofern der Nutzer nicht nach einem bestimmten Zeitraum das Interesse verliert oder erst einmal nur testen möchte.

Den Preis für ein solches Abo möchte Paradox erst mit der Testphase bestimmen. In welchen Bereichen der Publisher denkt, ist ebenso unklar wie der Starttermin. Zunächst sollen zudem nur „eine begrenzte Gruppe von Menschen“ die Möglichkeit erhalten, Europa Universalis IV per Abo zu spielen. Alles Weitere entscheidet das Interesse der Angesprochenen. Deutlich macht Paradox dabei, dass das Abo nicht als Ersatz, sondern Ergänzung zum Kaufmodell gedacht ist und dieses nicht ersetzen soll.