Mikrotransaktionen: Destiny 2 schafft Beutekisten ab

Max Doll
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Mikrotransaktionen: Destiny 2 schafft Beutekisten ab
Bild: Bungie

Nach der Trennung des Entwicklers Bungie von Publisher Activision folgte für Destiny 2 die Trennung von einem reinen Vollpreis-Geschäftsmodell. Nach diesem laut Spieler- und Verkaufszahlen erfolgreichen Schritt trennt sich das Studio nun auch noch von den zuletzt stark in Verruf geratenen Beuteboxen.

Mit Beginn von Saison 10 streicht Bungie Glanz-Engramme aus dem Verkaufsangebot des Spiels. Es solle vor dem Kauf klar sein, was etwas koste, schreiben die Entwickler, die Engramme würden nicht zu diesem Handlungsprinzip passen. Folglich werden sie im Eververse-Shop nicht mehr verkauft. Es wird sie künftig lediglich als Belohnung im kostenlosen Teil des Season Passes geben.

Destiny 2 stellt sich durch diesen Schritt in eine Reihe mit anderen populären Titeln wie Rocket League, die auf diese Art von Mikrotransaktion verzichten. Sie sind aufgrund der mindestens starken Ähnlichkeit zu Casino-Glücksspiel, die Behörden auf den Schirm gerufen hat, in immer mehr Spielen auf dem Rückzug.

Es zeichnet sich so ab, dass diese Art Mikrotransaktion tatsächlich wie von Epic-CEO Tim Sweeney prophezeit langsam in eine Schmuddelecke für eine bestimmte Art von Spielen mit fragwürdigem Ruf rückt. Große Anbieter scheinen hingegen auf ein sauberes Image Wert zu legen, zumal der Verzicht auf solche Boxen die Umsätze nicht zwingend schmälern muss.

Destiny 2 ist nicht am Ziel

In den kommenden Monaten sieht Bungie weiteren Handlungsbedarf für Destiny 2. Gearbeitet werden soll am Gefühl, Teil einer sich weiterentwickelnden Welt zu sein. Aktuell erzeuge das Spiel nur das Gefühl, Teil kurzlebiger, vergänglicher Aktivitäten und Belohnungen zu sein. In die gleiche Kerbe schlagen Absichten in Bezug auf legendäre Ausrüstung.

Durch Endgame-Aktivitäten erlangte Beute sei durch die Möglichkeit, Ausrüstung aufzuwerten, nicht zwingend etwas Besonderes mehr, weil es eine Menge ähnlich starker Alternativen gebe, legt Bungie dar. Es fehle damit das Gefühl, nach einer langen Jagd für etwas belohnt zu werden. Als einfachste Lösung, schreiben die Entwickler, sei denkbar, die Aufwertung legendärer Waffen lediglich in einem gewissen Rahmen zuzulassen. So ließe sich die Endgame-Lebensdauer auf 9 bis 15 Monate begrenzen, bis eine stärkere Waffe erscheine und gejagt werden könne.