Samsung 980 Pro: PCIe-4.0-SSD mit 7 GB/s, 1 Mio. IOPS und TLC
Zumindest in Singapur hat Samsung das lange erwartete SSD-Flaggschiff 980 Pro jetzt eingeführt. Eine Produktseite nennt die finalen Spezifikationen: Das 1-TB-Modell soll 7.000 MB/s und 1 Million IOPS erreichen. Erstmals in der Pro-Serie wird TLC-Speicher mit drei Bit pro Zelle eingesetzt.
Auf der CES 2020 hatte Samsung die 980 Pro als neues Flaggschiff und zugleich erste Consumer-SSD des Herstellers mit PCIe 4.0 angekündigt. Lange blieb unklar, wann die Veröffentlichung erfolgen soll, bis im Juni der Samsung-Insider @UniverseIce andeutete, dass dies spätestens im August der Fall sein wird. Zumindest für den Webauftritt von Samsung in Singapur hat sich dies nun doch noch bestätigt.
Finale Spezifikationen der Samsung 980 Pro SSD
Die finalen Spezifikationen weisen dem Spitzenmodell mit 1 TB Speicherplatz eine maximale Lesegeschwindigkeit von 7.000 MB/s zu, was noch etwas höher ist als die im Vorfeld genannten 6.500 MB/s. Die Schreibrate soll (im SLC-Cache) bis zu 5.000 MB/s erreichen. Bei 32 ausstehenden Befehlen (QD32) sollen 4K-Transfers lesen wie schreibend mit 1 Million IOPS vonstatten gehen. Beim praxisnahen QD1 erreichen laut Spezifikationen alle Modelle 22.000/60.000 IOPS. Gegenüber dem Vorgänger 970 Pro (Test) mit maximal 3.500 MB/s und 500.000 IOPS wird die Leistung verdoppelt.
| 250 GB | 500 GB | 1 TB | |
|---|---|---|---|
| Formfaktor | M.2 2280 | ||
| Schnittstelle/Protokoll | PCIe 4.0 x4, NVMe 1.3c | ||
| Controller | Samsung Elpis | ||
| DRAM | 512 MB LPDDR4 | 1 GB LPDDR4 | |
| NAND-Flash | 3D TLC (3 Bit/Zelle) | ||
| Seq. Lesen | 6.400 MB/s | 6.900 MB/s | 7.000 MB/s |
| Seq. Schreiben (SLC) | 2.700 MB/s | 5.000 MB/s | |
| Seq. Schreiben (TLC) | 500 MB/s | 1.100 MB/s | 2.000 MB/s |
| SLC-Cache (fest/dynamisch)* | 4 GB + 9 GB | 4 GB + 18 GB | 6 GB + 36 GB |
| Read/Write IOPS 4K/QD32 | 500K/600K | 800K/1 Mio | 1 Mio/1 Mio |
| Read/Write IOPS 4K/QD1 | 22K/60K | ||
| Power Idle/Average/Max | 35 mW/5 W/7 W | 35 mW/5,9 W/ 7,4 W | 35 mW/6,2 W/8,9 W |
| Garantie | 5 Jahre | ||
| TBW | 150 TB | 300 TB | 600 TB |
| *Angaben inoffiziell | |||
Die Komponenten stammen komplett aus eigenem Hause und umfassen den Elpis-Controller, LPDDR4-DRAM-Cache sowie TLC-3D-NAND, den Samsung „V-NAND 3-bit MLC“ nennt. Bisher hatte Samsung bei den Pro-Modellen stets 2-Bit-MLC-NAND eingesetzt.
TLC ist mehr Evo als Pro
Noch nicht ganz offiziell sind die Angaben, die sich zum SLC-Cache finden lassen: Bei diesem wählt Samsung demnach erneut eine Kombination aus festem und dynamischem Schreibpuffer. Der feste Teil soll je nach Modell 4 GB bis 6 GB Daten fassen, während der dynamische Teil 9 GB bis 36 GB zwischenspeichert. Die Cache-Größen würden damit der Samsung 970 Evo entsprechen. Die 970 Pro kann dank 2-Bit-MLC-Flash auf einen SLC-Cache gänzlich verzichten.
Dass der Wechsel auf TLC-Speicher einen Rückschritt bedeutet, zeigt sich in den Angaben zur Schreibleistung nach dem SLC-Cache. Denen zur Folge schreibt die 980 Pro dann nur noch mit 500 MB/s, 1.100 MB/s oder 2.000 MB/s.
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Samsung 980 Pro SSD (Bild: Samsung)
Auch bei den Total Bytes Written (TBW), die die Schreibmenge bestimmen, ab deren Überschreiten die sonst 5 Jahre geltende Garantie erlischt, ist die 980 Pro gegenüber dem Vorgänger im Nachteil. 150 TB, 300 TB und 600 TB bedeuten im direkten Vergleich bei gleicher Kapazität eine Halbierung der TBW. In puncto TLC, SLC-Cache und TBW entspricht die 980 Pro somit der 970 Evo.
Auf einen Kühlkörper verzichtet Samsung erneut und setzt auf eine Kombination aus vernickeltem Controller-Package und einem Aufkleber mit Kühlfunktion, der vermutlich wieder Kupferfolie in sich trägt. Wie lange die 980 Pro die versprochene Leistung aufrecht halten kann, bis die Drosselung durch die Temperaturüberwachung greift, bleibt abzuwarten. Immerhin soll das 1-TB-Modell bis zu 8,9 Watt Leistung aufnehmen.
Noch keine Infos zum Marktstart
Während die Eckdaten nun weitgehend bekannt sind, bleibt die Frage nach den Preisen. Es ist davon auszugehen, dass zeitnah eine offizielle Pressemitteilung mit Details zum Marktstart folgen wird.