O2: 5G startet im vierten Quartal und LTE wird weiter ausgebaut

Nicolas La Rocco
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O2: 5G startet im vierten Quartal und LTE wird weiter ausgebaut
Bild: Telefónica Deutschland

Im Rahmen der Bekanntgabe aktueller Zahlen zum LTE-Ausbau hat Telefónica Deutschland auch den Start des eigenen 5G-Netzes konkretisiert. Kunden von O2 sollen im Verlauf des vierten Quartals dieses Jahres erstmals den neuen Mobilfunkstandard nutzen können. Unterdessen baut auch die Deutsche Telekom bei LTE und 5G aus.

Laut Telefónica Deutschland stehe der 5G-Standard derzeit unmittelbar in den Startlöchern und soll im vierten Quartal, also im Zeitraum Oktober bis Dezember, in den fünf größten deutschen Städten an den Start gehen. Gemessen an den Einwohnerzahlen sind das Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main.

30 Großstädte bis Ende 2022 geplant

Der bislang bekannt gegebene 5G-Ausbauplan von Telefónica Deutschland sieht zudem vor, dass die fünf genannten Großstädte bis Ende 2021 zu „großen Teilen“ mit 5G versorgt sind. Bis Ende 2022 sollen 30 Großstädte mit insgesamt 16 Millionen Einwohnern über 5G versorgt werden. Gleichzeitig könne 5G bundesweit projekt- und anwendungsbezogen ausgebaut werden. Ein Beispiel dafür ist die am 2. September eröffnete Factory 56 von Mercedes-Benz, die ein 5G-Campusnetz von Telefónica Deutschland nutzt.

Im Rahmen der Versteigerung neuer Mobilfunkfrequenzen für den 5G-Standard hatte Telefónica Deutschland sieben Frequenzblöcke à 10 MHz im C-Band von 3.540 MHz bis 3.610 MHz erworben und kann somit 70 MHz Spektrum im 5G-Band n78 für besonders schnelle Übertragungsraten anbieten. Darüber hinaus kann 5G mit reduzierter Geschwindigkeit, aber höherer Reichweite über das DSS-Verfahren im Parallelbetrieb mit LTE auf denselben Frequenzen und auch im alten 3G-Spektrum angeboten werden.

LTE-Ausbau vor allem für unterversorgte Regionen

Beim LTE-Ausbau hat Telefónica Deutschland erstmals die Marke von 20.000 Mobilfunkstandorten in Deutschland durchbrochen, nachdem seit Jahresbeginn rund 4.000 neue LTE-Stationen errichtet wurden. 2.000 weitere 4G-Sender seien an bestehenden Standorten in Betrieb genommen worden, um mehr Kapazitäten und höhere Geschwindigkeiten für die mobile Datennutzung zu bieten.

Von den Erweiterungen sollen insgesamt 5,5 Millionen Kunden im O2-Netz profitieren. Die neuen und aufgewerteten Mobilfunkstandorte seien in allen Bundesländern in Betrieb genommen worden, wobei vor allem bisher unterversorgte Regionen Deutschlands bedacht worden sein sollen. Telefónica Deutschland erklärt, dass neue Stationen unter anderem in Niederbayern, der Uckermark, im Odenwald, im Westerwaldkreis, in der Südwestpfalz, im Harz und in der Lausitz stehen. Auch touristische Regionen an der Nord- und Ostsee (u.a. Insel Poel, Amrum, Spiekeroog), in der Eifel (u.a. Gerolstein), im Schwarzwald (u.a. Triberg) oder in den bayerischen Alpen (u.a. Füssen) seien bedacht worden.

Bis zum Jahresende will Telefónica Deutschland das Ziel von mindestens 7.600 flächenwirksamen 4G-Stationen erreichen, auch um geltenden Versorgungsauflagen zu erfüllen. Das von zunächst 50 auf mittlerweile rund 250 neue Standorte pro Woche gesteigerte Tempo soll über die kommenden Monate beibehalten werden.

Deutsche Telekom baut LTE und 5G aus

Unterdessen hat auch die Deutsche Telekom eine aktuelle Statistik zum Ausbau veröffentlicht. An 5.300 bestehenden Standorten seien im zweiten Quartal die LTE-Kapazitäten erweitert worden, außerdem funke an 4.700 dieser Standorte über das DSS-Verfahren jetzt auch 5G. 82 vollständig neue Standorte habe die Deutsche Telekom in Betrieb genommen. Die LTE-Abdeckung der Bevölkerung liege nun bei 98,4 Prozent.